UMTS flott wie nie zuvor: auf Messtour mit HSPA+

Die logische Weiterentwicklung von HSDPA und HSUPA heißt HSPA+, sagt Michael Fränkle, Vice President Network Access & Transport bei O2 Germany. In München versorgt Fränkles Netzwerk-Truppe schon 50 Quadratkilometer mit HSPA+: etwa die Stadtteile Nymphenburg und Moosach sowie die Altstadt rund um den Marienplatz. Reguläre O2-Kunden im Testgebiet dürfen bis Ende 2009 kostenlos an diesem Großversuch teilnehmen und mit nominal bis zu 28 MBit/s mobil surfen.

HSPA+ für mobiles HD Video

Fränkle sieht drei Kern-Applikationen für das Highspeed-Netz: „Erstens High Quality Video Streaming. Zweitens High Quality Video Conferencing für das Zusammenarbeiten über Webcams, Chats oder Skype. Und drittens das mobile Gaming: Diese Anwendungen verschlingen sehr viel Bandbreite, vor allem, wenn es Real-Time-Applikationen sind. Dafür eignet sich HSPA+ gut, auch weil die Verzögerung, die so genannte Latenzzeit, besser ist als in anderen bereits kommerziell verfügbaren Funk-Technologien.“

O2 HSPA+ powered by Huawei

Die für HSPA+ benötigten Basisstationen und Surfsticks kommen vom chinesischen Telco-Ausrüster Huawei Technologies. Deren deutscher CTO Walter Haas erklärt, was derzeit machbar ist: „Wir haben jetzt 64QAM und MIMO-Technologie. Mit 64QAM können Sie 21 MBit/s in der Spitze erreichen, mit MIMO geht es schon auf 28 MBit/s. Kombiniert man beide Verfahren, so kommt man schon auf 42 MBit/s, und wenn man dann noch Zellen-Doubling macht, dann kommen wir mit HSPA+ sogar in die Gegend von 80 Megabit pro Sekunde.“


In den HSPA+-versorgten Stadtgebieten konnte ZDNet Downloadraten von 10 bis 17 MBit/s messen (Foto: Harald Karcher).
In den HSPA+-versorgten Stadtgebieten konnte ZDNet Downloadraten von 10 bis 17 MBit/s messen (Bild: Harald Karcher).


QAM64 ist ein hocheffizientes Modulationsverfahren. MIMO steht für „Multiple Input Multiple Output“. Es bezeichnet das gleichzeitige Senden und Empfangen mehrerer Datenströme. Mögliche Effekte von MIMO sind die Erhöhung der Coverage in einer Funkzelle und die Erhöhung der maximalen Datenrate. Das Multiantennensystem wird auch bei WLAN nach IEEE 802.11n zur Steigerung der Datenraten auf nominal 300, 450 oder 600 MBit/s eingesetzt. Und eben auch zur Verbesserung der WLAN-Coverage, der Flächenversorgung.

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