Nokia Siemens Networks (NSN) gibt sich im Bieterwettstreit um Nortels Netzwerksparte noch nicht geschlagen. Wie The Montreal Gazette meldet, will das finnisch-deutsche Joint Venture beim zuständigen Insolvenzgericht in New York Einspruch gegen den Verkauf des Geschäftsbereichs an Ciena erheben und sein Übernahmeangebot erhöhen.
Gemeinsam mit dem Finanzinvestor One Equity Partners bietet NSN laut Konzernsprecher Barry French nun 810 Millionen Dollar in bar für die Netzwerksparte. Ciena hatte in der vergangenen Woche für 769 Millionen Dollar den Zuschlag erhalten. Die Summe setzt sich aus 530 Millionen Dollar in bar und einer Unternehmensanleihe in Höhe von 239 Millionen Dollar zusammen.
French ist der Ansicht, dass die Schuldverschreibung von Ciena für Nortel ein „erhebliches Risiko“ darstelle. Das Insolvenzgericht berät dem Bericht zufolge heute über den Einspruch von NSN. Sollte es sich dazu entschließen, das Gebot zuzulassen, könnten theoretisch weitere Unternehmen auf den Plan treten und Angebote für die Netzwerksparte abgeben.
Der insolvente Telekommunikationsausrüster beschäftigt in dem zum Verkauf stehenden Geschäftsbereich etwa 2300 Mitarbeiter. Der Sieger des Bieterwettstreits ist vertraglich dazu verpflichtet, 85 Prozent der Angestellten zu übernehmen.
Nortel hatte sich im Januar für zahlungsunfähig erklärt und Gläubigerschutz beantragt. Seitdem hat das kanadische Unternehmen mehrere Geschäftsbereiche verkauft. Die Wireless-Sparte ging Ende Juli für 1,13 Milliarden Dollar an Ericsson. Im September kündigte Avaya die Übernahme der Enterprise-Solutions-Sparte für 900 Millionen Dollar an. Im Bieterverfahren um Nortels GSM-Geschäft setzten sich Ende November Ericsson und Kapsch CarrierCom durch.
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