Google denkt darüber nach, sein Videoportal YouTube in Italien zu schließen. Als Grund nennt das Unternehmen ein Strafverfahren gegen vier Google-Manager. Von dem Urteil, das noch in diesem Jahr fallen könnte, macht Google seine weitere Geschäftspolitik in Italien abhängig.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten Verleumdung und die Nichteinhaltung von Datenschutzbestimmungen vor. Streitpunkt ist ein Video, das Jugendliche im September 2006 auf YouTube hochgeladen hatten. Darin ist zu sehen, wie sie einen behinderten Jungen in Turin schikanieren und schlagen.
Die Anklage ist der Meinung, dass Google keine effektiven Maßnahmen ergriffen habe, um die Privatsphäre des Opfers zu schützen. Man hätte verhindern müssen, dass dieses Video überhaupt veröffentlicht werden konnte, so der Vorwurf. „Dieses Verfahren ist vergleichbar mit der Strafverfolgung von Postangestellten wegen zugestellter Hassbriefe“, so Google.
„Eine Vorzensur können wir wegen der Masse der Videos überhaupt nicht leisten“, sagte Datenschutzchef Peter Fleischer gegenüber Welt.de. Jede Minute würden bei YouTube 20 Stunden Film hochgeladen. „Wir haben in diesem Fall verschiedene Optionen, darunter auch die Einstellung des Videodienstes.“
Google hat einer Schließung von YouTube in Italien mittlerweile widersprochen.
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