Geplantes GEZ-Gebührenmodell sorgt für Unmut

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) sieht in dem geplanten GEZ-Gebührenmodell einen künstlichen Wachstumshemmer für die deutsche Internetbranche. Auch andere Branchenverbände lehnen eine Ausweitung der GEZ-Gebühren ab.

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) hat ein mögliches neues Abgabemodell der GEZ scharf kritisiert. Er sieht darin einen „künstlich geschaffenen Wachstumshemmer“ für die gesamte Internetbranche in Deutschland.

BVDW-Präsident Arndt Groth (Bild: BVDW)
BVDW-Präsident Arndt Groth (Bild: BVDW)

„Die Nutzung des Webs mit einer allumfassenden GEZ-Gebühr zu belegen, wäre ein deutlicher Hemmschuh für die weitere Entwicklung des Internets in Deutschland. Das Web ist das Medium unserer Zeit und wird zukünftig noch eine bedeutendere Rolle in der Gesellschaft spielen“, sagt BVDW-Präsident Arndt Groth. Als Motor traditioneller Industriezweige, neuer Vertriebswege und Geschäftsmodelle dürfe die digitale Wirtschaft in Deutschland nicht den internationalen Anschluss verlieren. Das gelte besonders bei der Etablierung des noch jungen mobilen Internets.

„Seit Jahren arbeiten wir daran, das mobile Internet in Deutschland zu etablieren. Wenn zu den Kosten für Handyvertrag und Datenflatrate noch zusätzlich rund 18 Euro pro Monat entrichtet werden müssen, würden viele Anstrengungen der letzten Jahre ausgebremst“, ergänzt Mark Wächter, Vorsitzender der Fachgruppe Mobile im BVDW. Im internationalen Vergleich hinke Deutschland bei der mobilen Internetnutzung noch hinterher.

BDWi-Präsident Werner Küsters (Bild: BDWi)
BDWi-Präsident Werner Küsters (Bild: BDWi)

Auch der Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft (BDWi) lehnt eine Ausweitung der GEZ-Gebühren ab, da sie sich nicht mit der Lebenswirklichkeit in den Betrieben decke. „Computer und Mobiltelefone sind unverzichtbare Arbeitsmittel. Sie dienen nicht der Unterhaltung der Mitarbeiter durch Fernsehen und Rundfunk“, sagt BDWi-Präsident Werner Küsters. Für Unternehmen führe die Anhebung zu einer Verdreifachung der Gebühren. Diese Mehrbelastung sei nicht nur ungerecht, sondern auch unbegründet.

Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) spricht sich ebenfalls gegen eine Erhöhung der Rundfunkabgaben aus. Er plädiert für eine Gebühr, die alles abdeckt, und lehnt Mehrfachzahlungen ab.

Medienberichten zufolge beraten die Ministerpräsidenten der Länder derzeit über höhere Gebühren für „neuartige Rundfunkgeräte“ wie Computer oder Smartphones mit Internetzugang. Die Abgaben sollen ab 2013 angeblich von aktuell 5,76 Euro auf 17,98 Euro steigen. Damit würden alle Internetnutzer ohne Fernseher einheitlich zu GEZ-Vollzahlern. Die Entscheidung über die neue GEZ-Gebührenordnung soll 2010 fallen.

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6 Kommentare zu Geplantes GEZ-Gebührenmodell sorgt für Unmut

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  • Am 11. Juni 2010 um 5:22 von Der kleine Diktator

    Diktatur ?
    Es geht in diesem Staate m.E. immer mehr darum, dem Bürger etwas aufzuzwingen und ihn nicht mehr frei entscheiden zu lassen und Ihm Ungerechtigkeit in manipulativer Art und Weise als Gerechtigkeit unterzujubeln. In Wirklichkeit kommt dabei die Gerechtigkeit nur wieder dem Anbieter zugute, aber nicht dem Bürger und…hatten wir nicht schonmal eine Diktatur und fallen wir nun schrittweise wieder dahin zurück ??? Ich als Bürger möchte frei entscheiden können, ob mir der Informationsgehalt der öR wert ist, dafür Gebühren zu entrichten oder nicht.

    Es gibt genügend Bürger, die weder Radio noch TV in ihrem Haushalt haben oder nur Radiogerät. Dass sind dann wieder die gelackmeierten bei dem neuen „Gebührenmodell“.

    Dagegen wird sich Widerstand regen ! Bürger, nehmt nicht alles so hin wie es kommen wird ! Es ist wirklich an der Zeit, die bis jetzt ruhig gehaltenen Füsse des Volkes in Bewegung zu setzen … in vielerlei Hinsicht.

  • Am 11. Dezember 2009 um 23:03 von daniel

    GEZ für internetfähige PC´s etc.
    Ich nutze meinen PC beruflich zur Bearbeitung von Aufträgen, Bestellungen und zur Kommunikation. Ob es da noch Fernseh- oder Radioprogramme gibt ist mir total.
    Ich habe die Öffentlich-Rechtlichen nicht darum gebeten, ihr Programm im Internet zu veröffentlichen.
    Also Zugang über die GEZ Kundennummer oder ein entsprechendes Passwort bzw. einfach Gebühren für die Nutzung der Angebote verlangen!
    Das wird die GEZ natürlich nicht erfreuen, weil dann die möglichen Einnahmen gegen
    Null gehen!

  • Am 10. Dezember 2009 um 21:25 von Werner Frank

    Die können den Hals nicht voll bekommen. (GEZ)
    Die Öffentliche Anstallten setzen neben bei noch Millionen um ohne die Einnahmen der GEZ. Wenn man richtig hin sieht verkaufen die heute fast alles vom Hosenknopf angefangen. Das Geld für Gehälter, Palläste und Studios, dafür werden Millionen jeden Monat ausgegeben. Aus diesen Grund frage ich mich warum die Freien Anstallten alle gut Leben ohne Gelder der GEZ. Ich würde sagen die haben einen Haushalt und wirtschaften mit Ihren Einnahmen das haben die Staatlichen Anstallten absulut nicht nötig dafür sind ja jeden Monat feste Einnahmen da, somit kann man in Saus und Braus leben.
    Es ist zwar schön, wenn Autos und sonstiges verschenkt werden aber dies geht nur, wenn wir fleissig zahlen, je mehr desto besser, und solche Geschenken sind in der der heutigen Zeit nicht angebracht. Die Wirtschaftskrise ist bei den Anstallten bis Heute nicht angekommen, ich glaube die wird sich erst bei ihnen bemerkbar machen, wenn der der Staat Bankrott geht das heisst, wenn die Bürger auch kein Geld mehr haben. Es wäre besser, wenn die GEZ sagen würde „wir sollten auch der Wirtschaft helfen und diese unterstützen“. So Einsichtig, sind diese die dies voran treiben nicht, denn dehnen geht es sehr Gut und haben im Alter auch keine kleine Rente wie viele unseren Mitbürgern das schert sie nicht. Hauptsache sie bekommen ihren Hals richtig voll.

    • Am 11. Dezember 2009 um 13:16 von Ikaran

      AW: Die können den Hals nicht voll bekommen. (GEZ)
      Da muss ich dir komplett recht geben. Für mich ist die GEZ sowas wie eine staatlich organisierte Mafia. Die sind alle geldgeil. Die privaten Sender haben zusammen noch nicht mal so viele finanzielle Mittel wie die öffentlich rechtlichen Sender. Wenn das Geld nicht reicht, dann müssen halt diese ganzen kleinen sinnlosen Spartensender abgeschafft werden? Es gibt inzwischen hunderte öffentlich rechtliche Radio und Fernsehsender. Das ist Misswirtschaft im großen Stil.
      Jetzt bin ich gleich wieder auf 180 wegen diesen Verbrechern. Bringen nur Müll und zwingen einen zum Zahlen.

      • Am 11. Dezember 2009 um 15:24 von Beobachter

        AW: AW: Die können den Hals nicht voll bekommen. (GEZ)
        Da kann ich nur zustimmen! Schießt diese Scheindienstleister und Profiteure auf den Mond,ich will den Mist nicht sehen! Ich bezahle nur was ich sehen will.Grundversorgung??..,daß ich nicht lache,“Informationen“ im Sinne der momentan Herrschenden und deren finanziellen Versorgung.Unverschämte Zwangs-abzocke von über 200EUR für diesen Mist den keiner sehen will.Typisch für diesen Interessengruppen und Pfründe-Staat der an allen Ecken alte Zöpfe mitschleppt und seine Parteigänger mit leistungslosen Einkommen versorgt.
        Dafür wird den“kleinen Leuten“mit allen Trick’s das Geld aus der Tasche gezogen.

      • Am 14. Dezember 2009 um 11:15 von wir-alle-gegen-gez.de

        AW: AW: Die können den Hals nicht voll bekommen. (GEZ)
        Ich empfehle allen folgende Internetseite:

        http://www.wir-alle-gegen-gez.de

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