Die europäische Wettbewerbskommission hat die von Oracle gegenüber MySQL-Nutzern gemachten Zugeständnisse begrüßt. Sie seien ein „wichtiges neues Element“ der laufenden Untersuchung und würden bei den weiteren Prüfungen der geplanten Sun-Übernahme durch Oracle berücksichtigt, heißt es aus Brüssel.
Die Kommission spricht jetzt von „konstruktiven Gesprächen“ über die Zukunft von MySQL. Vor allem Oracles Zusage, den Herstellern von Storage-Engines über die nächsten fünf Jahre hinweg gleichbleibende Lizenzbedingungen zu gewähren, sei ein wichtiger neuer Aspekt.
Zusätzlich verspricht Oracle, mehr in die Entwicklung von MySQL zu investieren, als es Sun getan hat. Ein Beratergremium, in dem auch MySQL-Anwender vertreten sind, soll die künftige Entwicklung mitbestimmen können. Zudem will Oracle flexible Support-Angebote machen, die zum Beispiel keine kommerzielle Version von MySQL voraussetzen. Lizenzen und Copyright sollen offen bleiben.
EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes ist zuversichtlich, „dass dieser Fall zu einem befriedigenden Ende kommen wird und dennoch sichergestellt ist, dass die Übernahme keinen negativen Einfluss auf den europäischen Datenbankmarkt haben wird.“ Bis zum 27. Januar 2010 will die Kommission entscheiden, ob sie die Akqusition genehmigt oder nicht.
Oracle hatte im April angekündigt, Sun Microsystems für 7,4 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. Nach mehreren Verzögerungen schalteten sich Ende November 59 US-Senatoren unter der Leitung des ehemaligen Präsidentschaftskandidaten John Kerry ein und forderten die EU-Kommission zu einer schnellen Überprüfung der Akquisition auf. Vergangene Woche bezog Microsoft in Brüssel Stellung zu Oracles geplanter Akquisition.
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