Googles für Ende 2010 angekündigtes Betriebssystem Chrome OS wird in Kombination mit Netbooks zuerst für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) interessant sein. Erst danach interessierten sich internationale Konzerne dafür. Diese Meinung hat Caesar Sengupta, Produktmanager für Chrome OS, bei einer Pressekonferenz vertreten.
Laut Sengupta hat die Online-Software-Sammlung Google Apps großen Anklang bei KMU und Bildungseinrichtungen gefunden. Die Kunden dieser Gruppe verhielten sich ähnlich wie private Konsumenten. Für kleine und mittlere Unternehmen sei es interessant, dass der Support ausschließlich von Google und Partnerunternehmen komme, weil sie selbst nur wenige IT-Kräfte zur Verfügung hätten.
Die Sicherheitsfunktionen der Chrome-Plattform, zum Beispiel das Einschließen von Anwendungen in einer Sandbox und die automatischen Betriebssystem-Updates, ersparten kleinen IT-Abteilungen viel Arbeit.
Größere Unternehmen hingegen sind nach Senguptas Ansicht häufig auf Anwendungen angewiesen, von denen es keine Web-Version gibt. Deshalb könnten sie nicht über Chrome-OS-Netbooks auf diese Anwendungen zugreifen. Anwender von Chrome OS hätten auch nicht die Möglichkeit, zusätzliche Programme wie VPN-Software (Virtual Private Network) zu installieren. Auch das behindere den Einsatz der Chrome-Netbooks in großen Unternehmen.
Obendrein benötigten Chrome-Anwender eine Internetverbindung, um Dateien und Dokumente anzusehen. Sengupta demonstrierte als Beispiel das Öffnen einer PDF-Datei mit Google Viewer. „Chrome OS wird sich gut in Unternehmen einfügen, die gerne Cloud-Anwendungen benutzen“, so der Produktmanager.
Nach einem Tablet-Computer mit Chrome OS gefragt, erklärte Sengupta, dass sich Google auf den Netbook-Formfaktor konzentrieren werde. Es könne aber sein, dass Hersteller die Open-Source-Version des Betriebssystems mit dem Namen Chromium für einen Tablet-PC verwendeten.
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