Polizei stellt Gefängnisflüchtling mit Facebook-Fangruppe

Craig "Lazie" Lynch hielt die britischen Behörden monatelang über Facebook zum Narren. Seine dort eingerichtete Fanseite verzeichnete zuletzt mehr als 20.000 Anhänger. Im Dezember bat die Polizei die Betreiber des sozialen Netzwerks um Hilfe.

Die britische Polizei hat nach fast vier Monaten am Dienstag den aus dem Hollesley-Bay-Gefängnis im englischen Suffolk ausgebrochenen Craig „Lazie“ Lynch gefasst. Über seine Facebook-Seite hielt der 28-Jährige die Behörden mit hämischen Bemerkungen wie „Falls jemand von euch an meiner Freiheit zweifelt, hier ist der Beweis“, die meist zusammen mit einem Foto hochgeladen wurden, zum Narren.

Lynch hatte eine siebenjährige Freiheitsstrafe im offenen Vollzug zu verbüßen und stand kurz vor dem Ende seiner Gefängniszeit, als er am 23. September von einem Freigang nicht zurückkehrte. Über sein mittlerweile gelöschtes Facebook-Profil konnte er über 4000 Freunde gewinnen. Seine Fanseite verzeichnete zuletzt mehr als 20.000 Anhänger. Dort postete der Ausbrecher täglich neue Nachrichten per Handy.

Bei der Suche nach dem Flüchtigen bat die Polizei im vergangenen Monat die Betreiber des Sozialen Netzwerks um Hilfe. Gegenüber CNN sagte eine Polizeisprecherin: „Wir haben bereits mit Facebook gesprochen und versuchen, ihn anhand der Informationen, die wir haben, ausfindig zu machen.“

Ob die Hilfe von Facebook sowie Lynchs tägliche Nachrichten zu seiner Verhaftung führten oder ob Hinweise aus der Bevölkerung dafür verantwortlich waren, teilte die Polizei nicht mit. Gefängnisausbruch ist in Großbritannien wie in den meisten westlichen Ländern nicht strafbar, sofern dabei keine weiteren Straftaten begangen werden.

Themenseiten: Facebook, Kommunikation, Networking, Soziale Netze, Telekommunikation

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