Lotusphere: IBM visiert den Desktop der Zukunft an

Neuerungen gibt es auch beim Cloud-Service Lotus Live Notes. Das erweiterte Angebot umfasst Funktionen für E-Mail, Kalender, Kontaktmanagement und Instant Messaging. Die kommende Version soll laut Anbieter noch besser auf die Unterstützung von hybriden Umgebungen aus Cloud- und lokal installierten Systemen ausgerichtet sein. Vor allem für kleinere Unternehmen eine gute Nachricht: IBM senkt die Mindestzahl der Nutzer für Live Notes von 1000 auf 25.

Durch Kooperation mit Partnern fügt IBM seinem Cloud-Angebot weitere Funktionen hinzu – etwa die Möglichkeit, elektronische Signaturen zu erstellen. Die Weiterentwicklungen von Lotus Live finden die Zustimmung der Analysten. Laut Gartner-Experte Austin bewegt sich der Anbieter damit nun auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Seit der Einführung vor zwei Jahren – noch unter dem Namen Bluehouse – habe es diesbezüglich einigen Nachholbedarf gegeben.

Nachgebessert hat IBM auch bei der Arbeit mit mobilen Betriebssystemen. So wird der Notes Traveler, der E-Mails, Kalender und Kontakte von Notes/Domino auf dem Handy bereitstellt, im Laufe der ersten Jahreshälfte auch für Android-Plattformen – sowohl Version 2.0 als auch 2.1 – verfügbar sein. Das Nexus One von Google wird als erstes Gerät unterstützt. Außerdem können Notes-Anwender, die ein iPhone nutzen, künftig auch verschlüsselte E-Mails auf ihrem Mobilgerät lesen.

Bessere Anbindung mobiler Geräte

Desweiteren baut IBM seine Kooperation mit dem Blackberry-Hersteller RIM aus. Eine Integration mit Quickr und Connections erlaubt nun auch über den Blackberry einen Zugriff auf die Social-Software-Systeme von Lotus. Ebenso haben Nutzer eines Symbian-Smartphones Zugang zu Quickr und Connections. Diese Möglichkeiten werden eine wachsende Zahl von Anwendern interessieren. Laut IBM ist die Nutzerzahl hauseigener Social Software im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2009 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 34 Prozent gestiegen.

Auf der Lotusphere gab der IT-Anbieter schon mal einen Ausblick auf die kommenden Versionen von Lotus Quickr und Lotus Connections. Conncetions wird bereits einen Vorgeschmack auf die Möglichkeiten geben, die das Projekt Vulcan bieten soll. Denn die Web-2.0-Plattform soll laut Hersteller in der kommenden Version Funktionen für Social Analytics bereitstellen und somit dem Nutzer Informationen innerhalb eines bestimmten Kontextes vorschlagen. Ebenfalls geplant sind die Integration von Compliance- und Auditing-Funktionen.

Gegengewicht zu SharePoint

Für Lotus Quickr versprechen die IBM-Verantwortlichen eine verbesserte Nutzbarkeit der Dokumentenplattform. So sei etwa die Versionskontrolle für Dokumente vereinfacht worden. Besonders interessant dürfte für manch ein Unternehmen aber die Verknüpfung von Quickr mit dem quelloffenen Content-Management-System von Alfresco sein. Die Integration wird über die Spezifikation CMIS erfolgen, die von den Anbietern als der kommende Content-Management-Standard propagiert wird.

Somit könnte Quickr künftig auch für Unternehmen attraktiv werden, die mit vielen verschiedenen Content-Systemen arbeiten und nach einer Plattform für die Austausch von Dokumenten suchen, die mit diesen integrierbar ist. Die neue Version von Connections wird laut IBM in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen, die kommende Variante von Quickr bereits in der ersten.

Themenseiten: Alfresco, Desktop, E-Mail, IBM, IT-Business, Kommunikation, Mittelstand, Strategien

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