Die EU-Kommission hat nach einer kartellrechtlichen Untersuchung die Übernahme von Sun Microsystems durch Oracle genehmigt. „Die Kommission kam zu dem Schluss, dass die Transaktion den Wettbewerb in der Europäischen Wirtschaftszone nicht signifikant behindert“, teilt die EU vorzeitig mit. Eigentlich sollte ihr Urteil erst Anfang Februar verkündet werden, war aber gestern schon zu Medien durchgesickert.
Im September hatte die EU Bedenken wegen der Zukunft des quelloffenen Datenbankherstellers MySQL geäußert, der seit 2008 zu Sun Microsystems gehört. Diese Bedenken konnte Oracle offensichtlich ausräumen: „Ich bin jetzt zufrieden, dass Wettbewerb und Innovation auf allen betroffenen Märkten erhalten bleiben“, erklärte Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes. Die Übernahme habe das Potential, wichtige Bereiche zu beleben und auch neue, innovative Produkte hervorzubringen.
IBM, Oracle und Microsoft teilen sich nach Ansicht der EU 85 Prozent des Datenbankmarktes auf. Dennoch sei MySQL klarer Marktführer bei quelloffenen Datenbanken. Daher habe sich die Untersuchung vor allem auf den Einfluss der Übernahme durch Oracle fokussiert. „Die Untersuchung hat gezeigt: Obwohl MySQL und Oracle in bestimmten Teilen des Datenbankmarktes konkurrieren, stehen sie etwa im High-End-Segment nicht in einem Konkurrenzverhältnis“, heißt es in der Mitteilung der Kommission.
Zudem gebe es auf dem Markt für quelloffene Datenbanken eine Alternative: „PostgreSQL gilt bei vielen Datenbanknutzern als glaubwürdige Alternative zu MySQL und könnte die Rolle des Konkurrenten, die zuvor MySQL innehatte, auf dem Markt für Datenbanken einnehmen.“ Außerdem könnten Forks von MySQL, also durch die Open-Source-Lizenzierung legitimierte Weiterentwicklungen der Code-Basis, für ausreichend Wettbewerb sorgen.
Zu der Entscheidung habe auch die Tatsache beigetragen, dass Oracle Mitte Dezember versicherte, weitere Versionen von MySQL unter der GPL zu veröffentlichen. So habe Oracle bereits einige Verträge, die Sun mit unabhängigen Herstellern geschlossen hatte, verlängert und diesen Herstellern damit ermöglicht, auch weiterhin Produkte wie Storage Engines mit MySQL zu integrieren.
Natürlich habe die Kommission auch den möglichen Einfluss auf die offene Programmiersprache Java untersucht, hieß es. Die Regelungen des Java Community Process (JCP) hinderten Oracle daran, anderen Unternehmen – etwa SAP – den Zugriff auf wichtiges geistiges Eigentum zu verwehren. Zudem würde Oracle mit Zugriffsbeschränkungen die Verbreitung von Java gefährden. Daher sei eine derartige Einflussnahme sehr unwahrscheinlich. Die Gefahr einer Monopolbildung bei Middleware – einem Bereich, der durch den Sun-Zukauf ebenfalls gestärkt wird – konnte die EU nicht ausmachen.
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