„Nicht in erster Linie die größere Bandbreite, sondern die neuen Anwendungsmöglichkeiten werden die Adaption von LTE begünstigen“, glaubt Alain Sanchez, Marketingleiter bei Alcatel-Lucent. Damit fasst er zugleich die Strategie des Telekommunikationsausrüsters hinsichtlich der 4G-Mobilfunknetze – auch LTE für Long Term Evolution genannt -, zusammen.
Noch steckt LTE in Europa in den Kinderschuhen. In Nordrhein-Westfalen hat etwa im November vergangenen Jahres gerade einmal ein Pilotprojekt begonnen. Aber die Technologie nimmt Fahrt auf. In Stockholm wurde kürzlich das erste kommerzielle LTE-Netz gestartet. LTE soll den Datentransfer über eine größere Distanz und dank der gleichzeitigen Nutzung mehrerer Übertragungsfrequenzen auch mit größerer Geschwindigkeit erlauben.
3G+ ermöglicht theoretisch bis zu 42 MBit/s im Download. In der Praxis sind es jedoch zwischen 2 und 4 MBit/s. LTE verspricht dagegen in der Theorie bis zu 100 MBit/s, von denen im Alltag immerhin rund 20 MBit/s erreicht werden. Das ist ein gewaltiger Fortschritt im Vergleich zum Vorgänger und angesichts des explosionsartig zunehmenden Datenvolumens auch notwendig. Ein weiterer Vorteil von LTE ist die geringere Latenzzeit, was für sogenannte Echtzeitservices via IP wichtig ist. Außerdem werden mehr Anwender pro Funkzelle unterstützt.
Aber: LTE erfordert auch hohe Investitionen der Netzbetreiber. Diese zögern jedoch noch. Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen das aktuelle wirtschaftliche Umfeld, zum anderen wollen sie erst einmal die Ausgaben für die aufgebohrten 3G-Netze hereinholen.
Wie lässt sich der Markt also anschieben? Für Alcatel-Lucent ist die Antwort einfach: Es müssen neue Anwendungen her, die über Telefonie oder Netzzugang mit dem PC hinausgehen. Sie dürfen aber nicht nur auf dem Papier existieren, sie müssen praxistauglich sein und demonstriert werden können. Was sich mit LTE in Autos anstellen lässt, hat der Konzern jetzt zusammen mit Toyota und dem Softwarehaus QNX anhand eines Toyota Prius in seinem Forschungszentrum in Vélizy präsentiert. Der französische ZDNet-Autor Olivier Chicheportiche war dabei und hat das Ergebnis fotografisch dokumentiert. Die ZDNet-Bildergalerie fasst seine Eindrücke zusammen.
Neueste Kommentare
Noch keine Kommentare zu Der Traum vom vernetzten Auto
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.