Privatsphäre ade: So entsteht der Fingerabdruck im Browser

Wenn der Provider keine ortsbezogenen Daten in den Hostnamen seiner Router eingebaut hat, kann man mithilfe eines IP-Lokalisationsdienstes den Standort meist ungefähr bestimmen. Einen solchen Dienst bietet beispielsweise Netip.de an.

Was Kabel Deutschland nicht preisgeben will, findet Netip in Sekundenschnelle, siehe Bild 8. Zwar ist die Ortsangabe nicht ganz korrekt, statt in Gräfelfing war die IP-Adresse zum Zeitpunkt der Abfrage in Neufahrn bei Freising geschaltet, jedoch muss man grundsätzlich die Genauigkeit auf die Umgebung der nächstgrößeren Stadt beschränken.

Die Geolokalisationsdienste wie Netip.de oder IP2Location.com arbeiten jedoch nicht fehlerfrei. Große Provider ändern die örtliche Zuweisung ihrer IP-Adressräume recht häufig. Diese Dienste haben oft veraltete Datenbestände oder geben einfach den Ort des Firmensitzes des Providers als Standort an.

So vermutete Netip.de eine IP-Adresse der Deutschen Telekom aus Leipzig in Oldenburg. Grundsätzlich gilt, dass die Eingrenzung mit traceroute aktuellere und bessere Ergebnisse liefert.

Anonyme Proxies und andere Anonymisierungsdienste wie Tor müssen in diesem Zusammenhand mit großer Vorsicht betrachtet werden. So ist es zwar möglich, im HTTP-Protokoll die IP-Adresse zu verstecken. Erweiterungen wie Java, Javascript oder Flash sind jedoch in der Lage, die echte IP-Adresse zu ermitteln und an den Betreiber der Website über ein beliebiges anderes Protokoll zu senden. Nur, wer alle Erweiterung konsequent deaktiviert, kann seine IP-Adresse tatsächlich verbergen.

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