Google sucht einen Lobby-Vertreter im Nahen Osten, wie die englischsprachige Zeitung The National aus den Vereinigten Arabischen Emiraten berichtet. Es müsste sich um einen arabischen Politik-Profi handeln, der sich in der Region für Googles Auffassung von Internet-Gesetzgebung und Regulierung stark machen könnte – um eine Eskalation wie in China zu vermeiden.
Die Zeitung schreibt, der Lobbyist müsse „mit Politikern und Entscheidern jeder Ebene sprechen, die Interessen des Suchriesen etwa auch Gewerkschaften, Industriepartnern und gemeinnützigen Organisationen vermitteln sowie Alliierte für seine Positionen gewinnen“. Sein Sitz werde vermutlich in Kairo oder Dubai sein.
Der Internetmarkt im Nahen Osten floriert, gilt aber auch als einer der am stärksten regulierten weltweit. Gerade ausländische Firmen müssen sich mit einer Reihe Zensursysteme und Regierungsrichtlinien herumschlagen.
The National zitiert Googles regionale Pressesprecherin Joanne Kubba, Lobbyarbeit sei eine Standardmaßnahme von Google in reifen Märkten. „Der Nahe Osten ist für uns ein Wachstumsmarkt, und wir setzen so nur ein weiteres Zeichen für die Weiterentwicklung unserer Präsenz in dieser Region.“
Google hatte vergangenen Monat erwägt, sich aus China – einem anderen Wachstumsmarkt – vollständig zurückzuziehen. Es gab der chinesischen Regierung zumindest indirekte Schuld an „Operation Aurora„, einem groß angelegten Angriff auf mindestens 30 US-Firmen und deren Kunden über das Internet. Bis dahin hatte sich Google richtlinienkonform verhalten und seine Suchergebnisse bei Anfragen aus China freiwillig zensiert. Der plötzliche Abbruch dieser Politik führte zu lautstarken Protesten der Regierung in Peking und sogar diplomatischen Verstimmungen zwischen den USA und China.
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