Gläserner Nutzer: So sammeln seriöse Firmen private Daten

Dass sich McAfee als Antivirenhersteller für die ganze Thematik interessiert, darf nicht weiter verwundern. Denn Unternehmen wie McAfee müssen Grenzen ziehen, bei welchen Programmen es sich um Goodware und bei welchen um Malware handelt. Das ist nicht immer ganz einfach. In letzter Zeit setzt sich für nicht ganz eindeutig klassifizierbare Programme der Begriff „Potentially Unwanted Programs“ (PUPs) durch.

Das sind Programme, die keinen ernsthaften Schaden auf dem Rechner des Nutzers anrichten, jedoch unerwünschte Aktionen durchführen, etwa das Verändern der Start- und Suchseiten des Browsers oder das Einblenden von Werbe-Pop-ups. Meist haben sie keinen Nutzwert.

Derzeit versuchen einige Websites mit gefälschten Firefox-Updates den „Hotbar“ der Firma Pinball Corporation auf den Rechnern von Websurfern zu installieren. Dafür erhalten die Websitebetreiber 1,45 Dollar pro Installation von Pinball.

Browser-Toolbars wie die von Microsoft, Google, Yahoo und Ask lassen sich nur schwer als Malware klassifizieren. Sie bringen tatsächlich einen gewissen Nutzen. So kann man beispielsweise mit der Google-Toolbar Favoriten auf mehreren Browsern und Rechnern synchronisieren.

Dass man bei Aktivierung der „erweiterten Funktionen“ jede URL komplett an Google sendet und die Daten mit dem Google-Konto in Beziehung gebracht werden, ist in den Datenschutzbestimmungen eindeutig klargestellt. Allerdings geben sich Google und andere Hersteller große Mühe, diesen Umstand möglichst verklausuliert auszudrücken.

Es ist unbestritten, dass diese Daten Google helfen, Suchergebnisse zu verbessern. Welche Seiten zu welchem Thema besonders oft aufgerufen werden, oder ob der Anwender bei mehrseitigen Artikeln die Folgeseiten anklickt, sind wichtige Hinweise auf die Qualität einer Website.

Andere Kriterien, etwa wie oft eine Seite von anderen verlinkt wird, verlieren immer mehr an Bedeutung vor dem Hintergrund, dass sogenannte Suchmaschinenoptimierer (SEO) gegen Bargeld versuchen, Google und andere Suchmaschinen zu täuschen und die Websites ihrer Kunden möglichst weit oben zu positionieren.

Themenseiten: Big Data, Datendiebstahl, Datenschutz, Facebook, Google, Networking, Privacy, Security-Analysen, Soziale Netze, Suchmaschine

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

5 Kommentare zu Gläserner Nutzer: So sammeln seriöse Firmen private Daten

Kommentar hinzufügen
  • Am 8. Januar 2011 um 19:19 von Stefan Wilhelm

    Siehe oben
    Gläserner Nutzer: So sammeln seriöse Firmen private Daten
    Richtig, und zdnet hilft direkt mal mit -.-

    Ohne "gefällt mir-Button" gehts wohl heute nicht mehr -.-

  • Am 21. Februar 2010 um 21:26 von firehorse

    Soziale Netzwerke ???
    Müsste dies nicht eigentlich asoziale Netzwerke heißen?

    Nach diesem Bericht – der mir schon weitestgehend geläufig war – wäre es an der Zeit Eigenschaften auch richtig zu definieren!
    Hinzukommt das ein am Aktienmarkt orientiertes Unternehmen niemals wirklich sozial sein wird oder sein kann. Dies widerspricht sich schon im Anspruch hinsichtlich der Dividenten/einer Gewinnmaximierung.

  • Am 16. Februar 2010 um 11:12 von Fraggle

    Sniffer
    Mit Netzwerksniffen kann man zwar den Problemen auf die Spur kommen, leider wird aber nicht erwähnt, daß rechtlich gesehen Sniffer in der Grauzone liegen. Da sie mißbraucht werden können, sind sie eigentlich nach den letzten Jahren illegal. Versteh ein wer will.

    • Am 20. Februar 2010 um 22:27 von O. Wigger

      AW: Sniffer
      Da Herr Edelmann offenbar in den USA tätig, ist, muss er sich nicht um Deutschlands hahnebüchenen Gesetze kümmern. Es gibt dort genug andere von der Sorte :-)

    • Am 23. April 2010 um 20:46 von Thomas F.

      AW: Sniffer
      Wieso sollten Sniffer in der Grauzone liegen?! Im IT-Bereich wird täglich damit gearbeitet, um Datenströme nachvollziehen zu können. Ein Sniffer zeigt ja keine fremden Daten, sondern die Daten, die auf MEINEM PC versandt und empfangen werden. Und das wird mir ja wohl Niemand verbieten wollen/können, diese Daten einzusehen.
      Missbraucht werden (z.B. zum Hacken) können übrigens auch Browser und jede Programmierumgebung, aber in einer Grauzone befinden sie sich deshalb nicht.
      Nur nicht verrückt machen lassen. :-)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *