CeBIT Broadband World: mit über 100 MBit/s ins Internet

Als Modulationsarten kommen bei LTE je nach Empfangsverhältnissen 64-QAM, 16-QAM und QPSK zum Einsatz. Für 64-QAM sind allerdings sehr gute Empfangsbedingungen erforderlich. Unterschiedliche Abschwächungen des Signals (Amplitudenrauschen) führen dazu, dass es zu zahlreichen Übertragungsfehlern kommt.

Da die Endgeräte mit nur geringer Leistung senden, wird es häufig dazu kommen, dass 64-QAM zumindest für den Upstream nicht genutzt werden kann. Die Endgeräte müssen auf 16-QAM oder QPSK ausweichen, was einen geringeren Durchsatz bedeutet. 16-QAM bietet zwei Drittel des Durchsatzes von 64-QAM, QPSK nur ein Drittel.

Unter UMTS wird HSDPA normalerweise nur mit QPSK und 16-QAM realisiert. In den meisten Netzen werden nur die HSDPA-Kategorien 6 mit 3,6 MBit/s und 8 mit 7,2 MBit/s angeboten. Mit 64-QAM und MIMO könnte die HSDPA-Kategorie 20 mit 42,2 MBit/s realisiert werden.

Da die Kombination von 64-QAM und 4×4-MIMO unter normalen Funkbedingungen praktisch nie genutzt werden können, ist davon auszugehen, dass die kommerziellen LTE-Netze nur 2×2-MIMO nutzen und auf 64-QAM verzichten werden. So lassen sich 100 MBit/s im Downstream und 50 MBit/s im Upstream erreichen. Die Kanalbreite von bis zu 20 MHz ist für alle Endgeräte vorgeschrieben.

Für eine Verringerung der Latenzzeiten (Pingzeiten) sorgt die System Architecture Evolution (SAE). Dabei handelt es sich nicht um eine Verbesserung der Funktechnik, sondern um eine Vereinfachung der Netzwerkprotokolle. UMTS basiert noch auf dem SAE-Vorgänger GPRS Core Network. UMTS und GPRS sind grundsätzlich dafür ausgelegt, neben Zugängen zu IP-Netzen, meistens dem Internet, auch Zugang in andere Netzwerkarchitekturen zu schaffen.

SAE ist eine als „All IP Network“ ausgelegte vereinfachte Architektur, die der Tatsache Rechnung trägt, dass es außer dem Zugang zu IP-Netzen kaum praktische Anwendungsfälle gibt. Durch den Wegfall unnützer Netzwerkschichten kann der Durchsatz erhöht und die Latenz verringert werden. Rückwärtskompatibilität, beispielsweise Handover an UMTS-Basisstationen, ist dennoch gegeben. Auch Nicht-3GPP-Systeme wie WiMAX können per SAE integriert werden.

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