Nortel verkauft VoIP-Sparte an Genband

Der insolvente kanadische Telekommunikationsausrüster Nortel verkauft seine VoIP-Sparte an das US-Unternehmen Genband. Für die Übernahme des Geschäftsbereichs zahlt die im texanischen Plano ansässige Firma 182 Millionen Dollar. Die Transaktion umfasst auch das Geschäft mit Anwendungslösungen.

Im Rahmen der Vereinbarung erhält Genband alle Patente und Produkte von Nortels VoIP-Sparte. Dazu zählen beispielsweise Softswitch-Komponenten, Gateways und SIP-Anwendungen. Zudem übernimmt Genband nach eigenen Angaben alle Kundenverträge sowie einen Großteil der rund 2000 Mitarbeiter von Nortels VoIP-Geschäftsbereich.

Der Telekommunikationsausrüster rechnet damit, die Transaktion im zweiten Quartal abzuschließen. Sie bedarf noch der Zustimmung von Regulierungsbehörden in Israel, Kanada und den Vereinigten Staaten. „Der Zusammenschluss mit Genband ermöglicht es uns, Unternehmen auf der ganzen Welt auch in Zukunft Lösungen und Dienstleistungen anzubieten“, sagte Samih Elhage, Chef von Nortels VoIP-Sparte.

Nortel hatte sich im Januar 2009 für zahlungsunfähig erklärt und Gläubigerschutz beantragt. Seitdem hat das kanadische Unternehmen mehrere Geschäftsbereiche verkauft. Die Wireless-Sparte ging Ende Juli für 1,13 Milliarden Dollar an Ericsson. Im September kündigte Avaya die Übernahme der Enterprise-Solutions-Sparte für 900 Millionen Dollar an. Im Bieterverfahren um Nortels GSM-Geschäft setzten sich Ende November Ericsson und Kapsch CarrierCom durch. Nortels Netzwerksparte übernahm Anfang Dezember Ciena.

ZDNet.de Redaktion

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