Wie die Financial Times unter Berufung auf Insiderquellen berichtet, ist sich Google zu „99,9 Prozent“ sicher, dass es seine chinesische Suchmaschine google.cn einstellen wird. Die Gespräche mit der chinesischen Regierung steckten in der Sackgasse.
Den Quellen zufolge hat Google schon Pläne für eine Schließung von Google.cn entwickelt. Das Unternehmen sei aber optimistisch, einen Weg zu finden, um seine restlichen Geschäfte in China fortführen zu können. Dazu gehörten die Bereiche Vertrieb, Softwareentwicklung und Forschung.
Der chinesische Minister für Industrie und Informationstechnologien, Li Yizhong, habe Google davor gewarnt, eine unzensierte Version seiner Suchmaschine in China anzubieten, heißt es weiter in dem Bericht. „Wenn Google auf diesem Schritt beharrt, dann verstößt es gegen chinesische Gesetze.“ Die Aufhebung der staatlich verordneten Zensur sei unverantwortlich und Google müsse die Folgen tragen.
Li ermutigte das Unternehmen, das über einen „Anteil von 30 Prozent am chinesischen Suchmarkt verfüge“, das Land nicht zu verlassen. An Google gerichtet sagte der Minister: „China begrüßt es, wenn sie nicht gehen.“ Googles Anwesenheit werde sich positiv auf die Entwicklung des Internets in China auswirken.
Nach der Entdeckung von Angriffen auf Google und mindestens 30 andere US-Unternehmen hatte der Suchanbieter im Januar die Selbstzensur seiner Suchmaschine Google.cn gestoppt. Angeblich kamen die Angriffe aus China. Die Behörden des Landes stritten aber jede Beteiligung ab. In der vergangenen Woche kündigte Google-CEO Eric Schmidt auf einer Konferenz in Abu Dhabi an, die Verhandlungen mit der chinesischen Regierung stünden kurz vor dem Abschluss.
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