AOL will Bebo schließen oder verkaufen

Eine Entscheidung über die Zukunft des sozialen Netzes fällt bis Ende Mai. Bebo benötigt laut AOL weitere finanzielle Unterstützung. Das Unternehmen schließt aber künftige Investitionen aus.

AOL sucht einen Käufer für das 2008 für 850 Millionen Dollar übernommene Social Network Bebo. Wie MarketWatch unter Berufung auf ein am Dienstag an Mitarbeiter des Internetkonzerns verschicktes Rundschreiben berichtet, ist auch eine Schließung des Diensts nicht ausgeschlossen.

„Es ist klar, dass Social Networking ein Bereich mit viel Konkurrenz ist, in dem Größe über den Erfolg entscheidet“, schreibt Executive Vice President Jon Brod. Bebo habe unglücklicherweise Nutzer verloren, und es seien erhebliche Investitionen erforderlich, um wieder konkurrenzfähig zu werden. AOL sei zu diesem Zeitpunkt nicht in der Lage, Bebo finanziell zu unterstützen, um eine Wende zu schaffen. Eine Entscheidung über die Zukunft des Sozialen Netzwerks kündigte das Unternehmen für Ende Mai an.

Dem in Großbritannien gegründeten Unternehmen Bebo war es nie gelungen, außerhalb des Vereinigten Königreichs Fuß zu fassen. In seinem Heimatland ist es eines der beliebtesten Sozialen Netze. In Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und den Niederlanden bietet AOL seit März 2009 eigene Versionen an. Nutzer der Website können Profile anlegen, Fotos und Videos hochladen, miteinander Kontakt aufnehmen und Entertainment-Inhalte nutzen.

Gleichzeitig versucht AOL, den Instant-Messaging-Dienst ICQ abzustoßen. Laut MarketWatch liegen dem Konzern Gebote der russischen Firmen ProfMedia und Digital Sky Technologies vor. Darüber hinaus soll Tencent aus China für ICQ geboten haben. Dem Bericht zufolge liegt der Wert der Transaktion bei 300 Millionen Dollar.

AOL will nicht noch mehr Geld in das Social Network Bebo stecken und es deshalb verkaufen oder schließen (Screenshot: ZDNet).
AOL will nicht noch mehr Geld in das Social Network Bebo stecken und es deshalb verkaufen oder schließen (Screenshot: ZDNet).

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