Hans-Werner Wargel (Bild: Verfassungsschutz Niedersachsen)
Der Niedersächsische Verfassungsschutz warnt vor verstärkten Aktivitäten der NPD und anderer rechtsextremer Gruppen in Sozialen Netzwerken wie Facebook oder SchülerVZ. „Jugendliche werden über den Austausch in den Foren vermehrt an die rechtsextremistische Szene herangeführt und auch angeworben“, sagte Hans Wargel, Präsident des niedersächsischen Landesamts für Verfassungsschutz, gegenüber der Zeitung „Die Welt„.
Die Rechtsextremisten tauchten in den Sozialen Netzwerken als Wolf im Schafspelz auf, so Wargel weiter. Statt Hakenkreuzen verwendeten sie Graffitis oder Symbole aus der Jungendszene, so dass Propaganda und Indoktrination nicht auf dem ersten Blick zu erkennen seien. „Sie äußern sich zunächst ganz unverfänglich und versuchen dadurch das Vertrauen der Netzwerkteilnehmer zu erschleichen. Das ist eine neue Strategie.“
Dem Verfassungsschützer zufolge ruft die NPD ihre Mitglieder und Sympathisanten dazu auf, sich in den Netzwerken zu tummeln. In ihrer Parteizeitung habe sie Tipps gegeben, wie sich Social Networks unterwandern lassen. Dabei dürfe man „nicht so offen unter NPD agieren“, aber könne seine „Ziele und Ansichten darstellen“. Letztlich ließen sich die Portale zur Selbstdarstellung im Wahlkampf, zum Bekanntwerden und zum Rekrutieren neuer Mitstreiter effektiv nutzen.
In den meisten Netzwerken können Nutzer die Betreiber auf rechtsextreme Inhalte hinweisen. Gegenüber der Zeitung erklärte VZ-Sprecher Dirk Hensen, dass gemeldete rechtsextreme Inhalte, Profile oder Gruppen umgehend überprüft und gelöscht würden. Gleichzeitig räumte er aber ein, dass die derzeitigen Filtermechanismen rechtsextremes Gedankengut nicht vollständig aus den Netzwerken verbannen könnten.
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