Während HTC mit seiner Sense-Oberfläche den Look von Android nahezu vollständig überarbeitet hat, bringt das Timescape genannte Interface des X10 nur kleine Änderungen. Im Ruhezustand zeigt das Gerät die üblichen Informationen an – also Netz, Akkustand, Signalstärke, Datum und Uhrzeit sowie neu eingegangene Nachrichten.
Der Ansatz von Timescape erinnert an das, was HTC mit seiner Sense-Oberfläche in petto hat. Die komplette Kommunikation wird unabhängig vom Medium zusammengefasst – es ist also egal, ob man E-Mails oder Kurznachrichten verschickt, per Twitter oder Facebook kommuniziert oder Anrufe tätigt. Allerdings tauchen hier auch die zuletzt angehörten Songs sowie aktuelle Fotos auf. Die Darstellung lässt sich auch nach Personen sortieren.
Das Timescape-Interface ist eine gute Idee und optisch wirklich hübsch. Dennoch ist die Umsetzung nicht ganz stringent – nicht alle Funktionen sind komplett integriert. Wer also beispielsweise auf ein Facebook-Status-Update antworten möchte und innerhalb der Timescape-Oberfläche auf den entsprechenden Button tippt, wird über den Webbrowser auf die mobile Facebook-Webseite gelotst.
Das ist deswegen nicht optimal, da es deutlich bessere Möglichkeiten gibt, mit Social Networks zu kommunizieren – darunter die Applikation Facebook for Android. Im Gegensatz zum Web-Interface bietet sie beispielsweise die Möglichkeit, Fotos mit dem Handy zu schießen und direkt hochzuladen.
Neben Timescape haben die Entwickler auch noch die Mediascape-Oberfläche integriert. Sie funktioniert ähnlich, allerdings nicht für Kommunikation, sondern für Media-Inhalte wie Musik, Videos und Bilder. Die Daten können dabei auf der Speicherkarte abgelegt sein, müssen aber nicht: Fotos holt die Software auch aus Netzen wie Facebook, Flickr oder Picasa. Die Musik wird auf Wunsch mit dem PlayNow-Musicstore synchronisiert.
Der Android-Browser basiert wie gehabt auf der WebKit-Engine. Damit hat er die gleiche technische Grundlage wie das iPhone – und auf dementsprechend hohem Niveau ist die grafische Darstellung von Internet-Seiten. Leider mangelt es dem X10 aber an Multitouch-Unterstützung.
Da das X10 im Gegensatz zu anderen Android-Smartphones weder über einen Trackball noch über einen optischen Sensor oder eine Vier-Wege-Steuerung mit Tasten verfügt, hat Sony Ericsson eine eigene Tastatur mit virtuellen Pfeiltasten vorinstalliert. Nur so ist es beispielsweise möglich, den Cursor in einem geschriebenen Text buchstabengenau zu positionieren. Darüber hinaus haben die Entwickler noch ein paar recht praktische Shortcuts integiert. So wird beispielsweise der Punkt zu einem Komma, wenn man ihn zweimal drückt. Etwas verwirrend ist die Texteingabehilfe. Sie zeigt Wortvorschläge in zwei Zeilen an. Es wäre besser, wenn sie weniger, aber dafür passendere Treffer präsentieren würde. Im Vergleich zu HTC Desire, Legend oder iPhone tippt es sich auf dem X10 nicht ganz so gut.
Auf der Rückseite des Xperia X10 finden sich die Linse der Kamera sowie eine Foto-LED.
Neueste Kommentare
Noch keine Kommentare zu Android-Smartphone mit 4-Zoll-Display: Sony Ericsson Xperia X10 im Test
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.