Google ergänzt Twitter-Suche um Zeitachse

Google plant, sein Archiv an Twitter-Nachrichten um eine neue Darstellungsweise zu erweitern. Es handelt sich um ein Diagramm entlang der Zeitachse, anhand dessen Suchende auf einen Blick sehen, wann Themen verstärkt diskutiert wurden. Auf Englisch heißt es schlicht „Timeline“. Ein Klick auf eines der Segmente dieses Diagramms zeigt die am ausgewählten Tag geposteten Tweets an.

Projektmanager Dylan Casey schreibt mit Bezug auf die so genannte ‚Echtzeitsuche‘: „Bisher wurde immer darüber diskutiert, was gerade jetzt passiert.“ Jetzt gehe es zunehmend um Archivierung – „für uns kein neues Thema“. Das neue Feature sei allerdings noch nicht vollständig – bisher würden nur Einträge ab Februar 2010 erfasst. Langfristig will man wie die amerikanische Library of Congress das gesamte Archiv seit den ersten Posts im März 2006 indexieren.

Im Dezember 2009 hatte Google erstmals eine „Echtzeitsuche“ angekündigt – was nichts anderes heißt, als dass erstens Daten so schnell wie möglich erfasst werden und dass zweitens auch Statuszeilen in Sozialen Netzen und Mikroblogs als Informationsquelle einfließen. Ein Test hat gezeigt, dass unter „Echtzeit“ im Einzelfall etwa sechs Minuten Verzögerung zu verstehen sind. Twitter betreibt selbst eine Suche, die aber keinerlei Übersicht bietet: Während des Lesens aktualisieren sich die Ergebnisse ständig selbst.

Ein Problem ist noch der Wunsch mancher Nutzer, ursprünglich als öffentlich markierte Tweets nachträglich zu löschen. Google will dazu einen direkten Link zum Twitter-Post für dessen Nutzer anbieten, sodass sich die Google-Suche auch zur Bereinigung der eigenen Tweet-Streams eignet.

Andere Drittanbieter bereiten Tweets und Trends auch nach geografischer Herkunft auf: beispielsweise Trendsmap, das gerade den Schritt zu einer internationalen Expansion macht und demnächst auch deutschsprachige Trends erkennt.


Google bereitet Suchergebnisse bei Twitter künftig als Diagramm mit Zeitachse auf (Bild: Google).

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

6 Tagen ago