Fertige Installationspakete gibt es für Debian 4.0 und 5.0, Ubuntu 6.06 und 8.04, Red Hat beziehungsweise CentOS 4 und 5, SLES 10, OpenSUSE 10.0 und 10.2. OpenSUSE 11.x und SLES 11 werden explizit nicht unterstützt. Laut Hersteller gibt es bei Suse 11 ein Problem mit libxml2 und PHP5, das nicht nur Zarafa, sondern auch andere Webanwendungen betrifft. Daher werde Suse 11 nicht unterstützt, bis Novell dieses Problem behoben habe.
Laut einem Forumeintrag lässt sich das Problem mit OpenSUSE 11.1 lösen, indem man andere Versionen von libcurl und libldap installiert. Unter OpenSUSE 11.2 gibt es weiterhin Probleme. Für eine Produktivumgebung sind allerdings nur unterstützte Distributionen zu empfehlen.
Obwohl es fertige Installationspakete gibt, braucht es einige Zeit bis man einen betriebsbereiten Mailserver aufgesetzt hat. Das liegt daran, dass eine ganze Reihe Komponenten, die nicht zu Zarafa gehören, konfiguriert werden müssen. Neben MySQL und Apache sind vor allem umfangreiche Konfigurationsarbeiten am MTA vorzunehmen. Sehr gute Kenntnisse eines MTAs wie Sendmail, Postfix oder Exim sind dabei Voraussetzung.
Verglichen mit Communigate ist der Aufwand zur Installation recht hoch. Communigate ist in wenigen Minuten betriebsbereit. Das liegt daran, dass es über einen eigenen Webserver und einen eigenen MTA verfügt. Als Mailboxstore wird das Filesystem genutzt. Darüber hinaus lässt sich Communigate mit einem Webinterface administrieren. Zarafa bietet hingegen nur Kommandozeilenbefehle und Konfigurationsdateien.
Im Test auf einem frisch aufgesetzten Rechner mit Debian 5.04 64-Bit, bei dem MySQL, PHP5 und Apache bereits installiert waren, gab es keine Probleme mit dem fertigen Zarafa-Paket. Während der Installation ist der gewünschte Name der MySQL-Datenbank sowie der MySQL-Benutzername und das Passwort anzugeben. Zum Testen von Zarafa kann man den Benutzer root ohne Passwort wählen. Wenn man später ACLs auf die Datenbank legt, lassen sich die Parameter in /etc/zarafa/server.cfg ändern.
Bildergalerie
- Open-Source statt Exchange: Zarafa Mailserver im Praxistest
- Gute Unterstützung von Smartphones und Webmail
- Offene Architektur mit vielen Schnittstellen
- Für die Installation ist fundiertes Linux-Wissen erforderlich
- Konfiguration von Apache und Anlegen von Benutzern
- Konfiguration eines MDAs und Integration in LDAP-Verzeichnisse
- Fazit
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2 Kommentare zu Open-Source statt Exchange: Zarafa Mailserver im Praxistest
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In Sachen OpenSource basierender E-Mail und Kollaborationslösungen hat sich in der Zwischenzeit viel getan. Eine Lösung die 100%ig lizenzkostenfrei ist basiert auf der Software Kolab, welche dann flexibel mit Open Source Clients z.B. Thunderbird oder kommerziellen Clients z.B. MS Outlook kombiniert werden kann. Keine Lizenzkosten, egal wie viele User! das gesamte Spektrum der Lösung:
http://www.cibex.net/losungen/software/groupware/
Zarafa und Kommunikation
Ich habe die Möglichkeit gehabt auf der diesjährigen CeBIT ZARAFA live zu sehen und habe es auch schnell und einfach erklärt bekommen.
Was in diesem Artikel meiner Meinung nach auch noch dazu gehört ist die Möglichkeit eine IP-Telefonanlage dahinter zu schalten.
Zarafa hat es auf der CeBIT auch live präsentiert. Die Anlage war in diesem Fall eine NATJA. Die Möglichkeit direkt aus der Software von ZARAFA mit dem Bürotelefon zu telefonieren, per tastendruck bestimmte Nummern in emails, kontakten, kalendern etc anzurufen… grandios.
Diese NATJA war im Prinzip eine Seitenleiste, die sogar auf ZARAFA getrimmt wurde, es wird die gesamte Telefonanlage mit Status aller Telefone angezeigt und zudem in einem eigenen Reiter, die Emails und wichtigen Termine/Daten aus ZARAFA, …
Ich fand gerade die Kombination viel interessanter als ZARAFA alleine.