Markt für Business-Intelligence-Software: SAP führt, IBM holt auf

Einerseits sieht Sommer durch die Konsolidierung der Softwarepartner bei den Unternehmen eine Konzentration auf ein paar große Anbieter. Andererseits sei der Markt abseits der allumfassenden, unternehmensweiten Lösungen noch sehr bewegt. Akteure mit ganz unterschiedlichem Hintergrund und technischen Ansatz – klein und groß, Open- Source oder propietär, On-Premise oder Cloud-basiert – werben vor allem um die Fachabteilungen.

Und diese würden auch erheblich in den Bereich investieren, da In-Memory-Analyse und deutlich einfachere Visualisierungsmöglichkeiten als früher die Angebote für sie attraktiv und leicht handhabbar machten. „Die Marktteilnehmer in diesem Segment wachsen zusammen mit den Open-Source-Lösungen nach wie vor am schnellsten“, so Sommer.

Gartner-Experte Sommer bestätigt damit eine Beobachtung des deutschen Beratungs- und Marktforschungshauses Lünendonk. Diese hatten im Sommer vergangenen Jahres bei einer auf den deutschen Markt ausgerichteten Erhebung festgestellt, dass trotz des Übergewichts der IT-Riesen auch Spezialisten durchaus noch eine Chance haben. Die drei hierzulande am schnellsten wachsenden Marktteilnehmer waren laut der Lünendonk-Studie IDL GmbH Mitte, QlikTech und Informatica. IDL steigerte seinen Inlandsumsatz um 25 Prozent auf neun Millionen Euro, QlikTech legte um 22,1 und Informatica um 17 Prozent zu.

Marktführer im deutschen BI-Geschäft war laut Lünendonk SAS. Das Unternehmen konnte aber nur um 4,2 Prozent wachsen. Auf dem zweiten Platz behauptet sich Teradata mit einem Inlandsumsatz von 30 Millionen Euro. Es folgen, Microstrategy und SPSS.

SAP, Oracle, IBM und Microsoft, die Umsätze mit BI-Produkten im hohen zweistelligen Millionenbereich erwirtschaften, tauchen nicht in der Liste auf, da bei ihnen der Umsatz mit Business-Intelligence-Produkten sehr viel weniger als 50 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht – was aber ein Kriterium für die Aufnahme in das Ranking war. Lünendonk weist allerdings darauf hin, dass diese fünf Konzerne immerhin etwa 44 Prozent des deutschen Marktvolumens für sich beanspruchen können.

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