BSA räumt Firmen Schonfrist zur Prüfung von Softwarelizenzen ein

Die Business Software Alliance (BSA) hat eine deutschlandweite „Schonfrist“ für Unternehmen ausgerufen, um diese zur Prüfung ihrer Lizenzsituation zu motivieren. Bei Firmen, die sich bis Ende Mai 2010 registrieren, verspricht die BSA 30 Tage lang Hinweise auf illegale Software in diesen Unternehmen nicht rechtlich zu verfolgen. Nach Angaben der BSA sind durch die TV-Kampagne „Es gibt gute Gründe, illegale Software zu melden“ über 10.000 Hinweise eingegangen. Den betroffenen Firmen solle durch die Schonfrist im Mai eine Möglichkeit gegeben werden, ihre Software selbst zu legalisieren.

„Die Resonanz auf diese Aktion, vor allem aber die Quantität und Qualität der Hinweise, die uns erreicht haben, hat uns überrascht“, sagt Georg Herrnleben, Europa-Direktor der BSA. „Leider wurden wir einmal mehr davon überzeugt, dass eine hohe Anzahl von Geschäftsführern eine deutliche Erinnerung an ihre Pflichten in Bezug auf korrekte Softwarelizenzierung brauchen, um aktiv zu werden. Mit der Schonfrist wollen wir diesen Anreiz liefern.“

Insgesamt mussten deutsche Firmen, die unlizenzierte Software eingesetzt hatten, nach Angaben der BSA 2009 rund 2,3 Millionen Euro an die Organisation zahlen. Allerdings wolle die BSA nicht in erster Linie Schadensersatzzahlungen erzwingen, sondern ein langfristiges Umdenken in Bezug auf das Urheberrecht und eine reduzierte Pirateriequote in Deutschland erreichen. „Aus diesem Grund halten wir es für fair, mit einer Aktion wie der Schonfrist eine Möglichkeit zu geben, sich ohne die Sorge einer drohenden Anzeige 30 Tage lang um die Lizenzen zu kümmern“, so Herrnleben.

Die jetzt anlaufende „Schonfrist“-Aktion ist die erste deutschlandweite. In der Vergangenheit hatte die BSA sich jeweils auf einzelne Städte konzentriert. Vergleichbare Angebote gab es etwa für Firmen in München, Frankfurt und Berlin.

Laut einer im Auftrag der BSA im vergangenen Jahr durchgeführten IDC-Studie ist jedes vierte verwendete Computerprogramm in Deutschland illegal kopiert worden. Der Interessenvertretung der Hersteller zufolge entspricht der Wert der „Raubkopien“ rund 1,55 Milliarden Euro. Das sind 154 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Dennoch zählt Deutschland im weltweiten Vergleich zu den Ländern mit der prozentual geringsten Softwarepiraterie-Quote. Weltweit liegt diese bei 41 Prozent. Am höchsten ist sie in Lateinamerika und Asien.

ZDNet.de Redaktion

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