Das Datenblatt des GD880 kann sich durchaus sehen lassen. Es fängt beim Display an: Trotz der im Vergleich zum iPhone kleineren Diagonale löst es mit 854 mal 480 Pixeln mehr als doppelt so hoch auf – damit übertrumpft es sogar die Anzahl der Bildpunkte von Google Nexus One und HTC Desire. Dementsprechend sehen Inhalte gestochen scharf aus.
Weiter geht es mit UMTS samt HSDPA, WLAN, GPS und Bluetooth. Ein Neigungssensor ist an Bord, dazu die erwähnte 5-Megapixel-Kamera auf der Rückseite und eine zweite Kamera für Videotelefonie auf der Vorderseite. Intern stehen gut 300 MByte Speicher zur Verfügung, der per Micro-SD-Karte erweiterbar ist. Falls die MP3-Sammlung zu langweilig geworden ist, sorgt das UKW-Radio für musikalische Unterhaltung.
Softwareseitig setzt LG auf sein eigenes Betriebssystem mit im Vergleich zu früheren Touchscreen-Handys vereinfachter, aber schönerer Oberfläche. Es gibt drei Homescreens, die der Benutzer mit Verknüpfungen, Bookmarks und ausgewählten Widgets konfigurieren kann. Darunter finden sich etwa Wettervorhersage, Twitter oder Facebook. Im Gegensatz zu den Widgets günstiger Samsung-Handys handelt es sich dabei nicht einfach um Links auf die Webseiten, sondern um echte Mini-Programme, die aktuelle Status-Updates von Social-Network-Kontakten direkt auf dem Homescreen anzeigen.
Für Twitter, Facebook und MySpace sind auch explizite Anwendungen vorinstalliert. Anders sieht es bei Google Maps aus: Anstelle eines eigenständigen Programms öffnet sich beim Antippen des Icons der Webbrowser, der die Karte zeigt. Das funktioniert ganz gut, ein echtes Programm wäre uns aber lieber.
Die Bedienung leidet etwas unter der geringen Anzahl mechanischer Tasten und unter der fehlenden einheitliche Steuerung. Wer beispielsweise das Programm-Menü verlassen möchte, drückt auf den virtuellen roten Telefonhörer unten rechts. Möchte man Google Maps im Browser beenden, ist das Symbol nicht vorhanden. Der Nutzer drückt auf einen nach unten zeigenden Pfeil oben rechts, der ein Kontext-Menü aufklappt. Dann gibt es oben rechts einen Zurück-Pfeil – wer ihn drückt, muss die Frage, ob er den Browser beenden möchte, mit Ja beantworten. Das könnte man besser gestalten.
Es gibt eine Hand voll vorinstallierter Programme, die die meisten Einsatzzwecke abdecken – darunter E-Mail-Client, Organizer, Notizbuch, Währungsrechner, Voice-Rekorder und sogar eine einfache Bildbearbeitung. Sie erlaubt es, Ausschnitte aus aufgenommenen Fotos zu ziehen, Texte hinzuzufügen und einige anspruchslose Effekte anzuwenden. Wer fertig ist, kann das Bild danach per WLAN oder Mobilfunk an Freunde verschicken. Damit das schnell geht, wandelt das Handy die Fotos beim Bearbeiten um – sie haben dann nur noch VGA-Auflösung.
Wer Nachrichten, E-Mails oder Facebook-Einträge tippt, muss sich im Hochformat mit der virtuellen Handytastatur zufrieden geben. Immerhin steht die Texteingabehilfe T9 zur Verfügung. Dreht man das Gerät ins Querformat, taucht ein QWERTZ-Tastenfeld auf.
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