Aus für O3D-Plug-in: Google setzt auf WebGL


Mit O3D erstellte Dschungelszenerie (Screenshot: ZDNet)

Google hat laut einem Blog-Beitrag die Arbeit am Browser-Plug-in O3D eingestellt. Das heißt aber nicht, dass sich das Unternehmen von der 3D-Grafik in Browsern abwendet. Es will in Zukunft WebGL unterstützen und O3D in eine Bibliothek für JavaScript-Funktionen auf Basis von WebGL umwandeln.

Der Schritt war von ZDNet schon vorhergesagt worden. Der Gedanke hinter dem O3D-Projekt war, dass Google Zugriff auf hardwarebeschleunigte 3D-Funktionen im Browser geben wollte. Das sollte auf einer höheren Ebene stattfinden als unter WebGL. Dieser Gedanke bleibt immerhin erhalten, wenn O3D als JavaScript-Bibliothek zurückkehrt. Die Arbeit an den JavaScript-Funktionen stehe jedoch noch am Anfang, schreiben Engineering Director Matt Papakipos und Programmierer Vangelis Kokkevis vom O3D-Projekt.

Ein größerer Schritt wird die Umstellung von einem kompilierten, schnellen C++-Programm zu einer Bibliothek mit vergleichsweise langsamen JavaScript-Funktionen sein. Immerhin profitiert O3D von Performance-Verbesserungen für JavaScript in den fünf am weitesten verbreiteten Browsern von Apple, Google, Microsoft, Mozilla und Opera.

WebGL ist eine Variante der 3D-Grafikschnittstelle OpenGL, die unter anderem unter Mac OS X und Linux genutzt wird. Die Windows-Welt wird jedoch von Microsofts Direct3D dominiert. Diese Kluft versucht Google mit dem Angle-Projekt zu überbrücken.

Im O3D-Blog steht dazu: „Wir waren von den Demos, die Entwickler mit WebGL und mit dem Angle-Projekt programmiert haben, tief beeindruckt. Wir glauben dass Chrome WebGL-Inhalte auf Windows-Rechnern darstellen kann, ohne auf eigene OpenGL-Treiber angewiesen zu sein.“

WebGL wird von Apple, Mozilla, Opera und Google unterstützt. Microsoft konnte sich bei der Entwicklung des kommenden Internet Explorer 9 jedoch noch nicht für diese Schnittstelle erwärmen. Internet-Explorer-Chef Dean Hachamovitch sagte dazu in einem Interview: „Das ist eine andere Markup(-Sprache)“, also etwas, das nicht in allen Browsern unterstützt wird. „Damit sagen sie den Entwicklern ‚Schreibt jetzt etwas anderes'“.

Doch auch hier gibt es einen Ausweg in der Form von Google Chrome Frame, einem Plug-in für den Internet Explorer. Damit bekommt der Microsoft-Browser alle Schnittstellen von Chrome, so dass die WebGL-Darstellung auch dort funktionieren könnte.

ZDNet.de Redaktion

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