Allein die Deutsche Telekom zählt rund 2,7 Millionen Geschäftskunden, von denen die meisten kleine und mittlere Unternehmen sind. Alle Netzbetreiber werben um diese Klientel, denn unter dem Strich können sie hier pro abgeschlossenen Vertrag mehr Umsatz und Gewinn erzielen als mit Privatkunden, die heute fast immer einen Flatrate-Tarif nutzen und kostenpflichtige Extras meist nicht in Anspruch nehmen.
Vor wenigen Monaten mit einer kleinen Public-Relations-Agentur in die Selbständigkeit gestartet, wollte sich der Essener Jungunternehmer Klaus Brakelmann bei seinem Netzbetreiber darüber informieren, ob er als Kunde mit Gewerbeschein nicht auch einen besonders günstigen Mobilfunktarif nutzen kann. „Das Ergebnis war relativ ernüchternd“, erkannte der Betriebswirtschaftler sehr schnell.
Zwar zauberte der Kundenberater im Shop seines Netzbetreibers gleich mehrere Offerten hervor, aber große Einsparmöglichkeiten zu seinem bisherigen Privatkundentarif konnte Brakelmann nicht erkennen. Sein Eindruck: „Für meinen Netzbetreiber wäre ich erst ein interessanter Geschäftskunde, wenn ich mehrere Mitarbeiter hätte und richtig viel telefonieren würde.“ Für ihn als „One-Man-Show“ plus einer studentischen Aushilfskraft hatte der Carrier kein besonderes Schnäppchen parat, so sein Eindruck.
Ein genauer Blick auf die derzeitigen Angebote zeigt: Wer relativ wenig telefoniert und – etwa wegen einer noch bestehenden Vertragsbindung – keine Kombiangebote aus Mobilfunk und Festnetz nutzen möchte, ist als Kleinunternehmer mit einem Prepaid-Angebot gut bedient. Die aktuell günstigste Offerte macht hier der Düsseldorfer Provider Minutel, der Telefongespräche pro Gesprächsminute zum Einheitspreis von 7,5 Cent vermarktet. Auch SMS-Nachrichten kosten so viel. Der „No Frills“-Pionier Simyo verlangt 9 Cent.
Wer netzintern im T-Mobile-Netz telefoniert, kann das mit dem Prepaid-Angebot der Telekom für 5 Cent pro Minute, das gleiche Angebot macht Vodafone bezogen auf das eigene Mobilfunknetz. Der Blick auf diese Tarife zeigt: Wer im Monat 400 bis maximal 600 Minuten mobil telefoniert – also etwa 20-30 Minuten pro Arbeitstag – und keinerlei andere Wünsche in Sachen Business-Kommunikation hat, fährt mit einem solchen Angebot sehr günstig, zumal man nicht für die übliche Vertragslaufzeit von 24 Monaten gebunden ist.
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1 Kommentar zu Mobilfunk: Businesstarife für SOHOs und Kleinunternehmen
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Verloren in der Schlagwortwelt
Dieser Artikel ist meiner Meinung nach deswegen so gut, weil er das Problem nicht löst ? nicht lösen kann. Er scheitert an der Anzahl der Möglichkeiten, die in dem Thema stecken.
Letztlich übertragen die Telko-Anbieter nur Daten. Hinzu kommt, dass nicht mehr viel Wachstum im Mobilfunk steckt.
Es könnte ja so einfach sein: Die Bereitstellung einer Infrastruktur kostet einen festen Betrag und gut!
Aber wie will man da verdienen? Also werden Unterschiede gemacht zwischen SMS und Telefon und Datenverbindungen. Und hier wieder, ob die Daten auf dem Handy verwendet werden oder ob das Handy nur als Modem dient – Stichwort Tethering.
Inzwischen geht es darum, WAS als Daten übertragen wird, also dass Daten, die über verschiedene Ports übertragen werden, auch unterschiedlich kosten oder garnicht übertragen werden ? Stichwort VoIP.
SMS war zu Beginn der GSM-Aera auch einmal kostenlos.
Ich bin selbst seit 10 Jahren in der IT-Branche als Freier Berater selbstständig, verwende Computer und Telefon ausgiebig und kann zusammenfassend folgendes Resume ziehen:
>> Selbst schlichtes Telefonieren ist immer noch Glücksache, egal ob mit D- oder E-Netz. Abbrüche und schlechte Erreichbarkeit gibt es bei beiden Netzen.
>> Ausreichend schnelle Datenverbindungen gibt es nur in den Ballungsräumen und auch hier nicht flächendenkend
>> Seit vielen Jahren funktionierende Technik wird gezielt außer Kraft gesetzt, um sie durch eigene Geschäftsmodelle zu ersetzen, die durch ihre Besonderheit inkompatibel zu bestehenden Lösungen werden.
>> Feststehende Begriffe, wie Flatrate, werden umdefiniert. Beispielsweise als 1GB Flatrate. Danach wird es teuer oder so langsam, dass die Verbindung praktisch nicht mehr nutzbar ist.
>> Leistungskennzahlen sind als ?bis zu?-Werte zu verstehen und stellen keine vertraglich vereinbarte Leistung dar.
>> Sogenannte „Faire Tarife“ sorgen dafür, dass der Telko-Anbieter immer Geschäft macht. Bleibt man unter einem Volumen, zahlt man drauf, liegt man drüber wird es teuer. Das nennt man heute „fair“
Fazit:
Die SOHO/KMU-Lösungen sind IMHO deswegen so kompliziert, damit man dahinter Möglichkeiten zum Geldabschöpfen verstecken kann. Mit transparenten Lösungen löst sich halt nichts verdienen. Man würde selbst das Einsparpotential sehen und seinem eigenen Verhalten anpassen. Die Pakete beinhalten aber viele Funktionen, die nicht von allen gebraucht, aber von allen bezahlt werden.
Und das Zitat:
„Es kann bei einer Prepaid-Karte in der geschäftlichen Praxis immer passieren, dass der Nutzer nicht mehr telefonieren kann oder sogar eine Verbindung abgebrochen wird, weil das Guthaben aufgebraucht ist“, gibt Telekom-Sprecherin Alexandra Hürter-Waasem zu bedenken.
ist nun – Entschuldigung – wirklich Quatsch.
Sollte ich meine PrePaid-Karte geschäftlich nutzen, dann habe ich dort zu Sicherheit immer ein Guthaben von >100Euro. Tatsache ist, dass ich aber auch so (ich bin bei der Telekom) sehr oft Abbrüche der Verbindung habe. Und zwar aus infrastrukturellen Gründen.
Frau Hürter-Waasem beschreibt hier ein Problem, dass sicherlich Teenies mit kleinem Taschengeld haben. Ich hoffe schwer, dass die Telekom ihre Erfahrung mit dem Telefonverhalten von Kindern nicht auf die Geschäftswelt überträgt, auch wenn ich da meine begründeten Bedenken habe. Schließlich verdient die Telekom mit den Kindern sicherlich sehr viel Geld.
Ich habe mein D-Netz-Handy zum telefonieren und für meine Outlook-Daten und zusätzlich für den Notfall einen Datenstick, den ich aber praktisch nie verwende. Alle meine Kunden haben eine schnelle Netzwerkverbindung, über die ich mich per VPN/HTTPS sicher in alle für mich wichtigen Rechner einwähle.
DAS ist das SOHO-/KMU-Equipment. Mehr braucht man nicht.