Für viele Kleinunternehmer dürften Prepaid-Angebote dennoch nicht interessant sein, weil mit der Firmengründung meist eine umfassendere Leistung benötigt wird, sprich: Mobilfunk, Festnetz- und DSL-Anschluss. Immer stärker gefragt sind zudem Surfsticks für den mobilen Onlinezugang.
Hinzu kommt: „Es kann bei einer Prepaid-Karte in der geschäftlichen Praxis immer passieren, dass der Nutzer nicht mehr telefonieren kann oder sogar eine Verbindung abgebrochen wird, weil das Guthaben aufgebraucht ist“, gibt Telekom-Sprecherin Alexandra Hürter-Waasem zu bedenken. Verärgere man auf diese Weise einen wichtigen Kunden, sei das allemal teurer als ein Laufzeitvertrag.
Nicht außer Acht zu lassen: Meist bieten die Netzbetreiber auch für kleine Geschäftskunden einen etwas besseren Kundenservice an, als es im Privatkundenbereich üblich ist. Wer beispielsweise bei Vodafone das „Surf-Sofort-Paket“ für Geschäftskunden ordert, kann sich bei Problemen rund um die Uhr an das „Vodafone Business Team“ wenden und landet nicht in der Privatkunden-Hotline oder in deren Warteschleife.
Auch Freenet-Sprecher Rüdiger Kubald sieht hierin die zentralen Vorteile für den Abschluss einen Businesskunden-Vertrags und die wichtigsten Argumente gegen die Nutzung von Prepaid-Angeboten: „Einerseits profitiert der Kunde vom persönlichen Service in unserer GK-Serviceline und anderseits von den unterschiedlichsten Optionen eines auf das individuelle Kommunikationsverhalten angepassten Tarifs.“
Auch das Thema Rechnung spiele für viele Geschäftskunden eine wichtige Rolle, erläutert Vodafone-Sprecher Thomas Krick: „Unternehmenskunden mit entsprechendem Vertrag erhalten bei uns eine sehr detaillierte Rechnung auf Papier. Diese wird durch eine Kostenübersicht ergänzt, die einen detaillierten Überblick über die im Abrechnungszeitraum angefallenen Rechnungsposten aller im Rahmenvertrag enthaltenen Kunden-Nummern beinhaltet.“
Was die Bedürfnisse eines geschäftlichen Anwenders sind, wird bei den Telcos recht unterschiedlich eingeschätzt. Das Angebot reicht denn auch von der simplen Mobilfunk-Flatrate bis hin zu komplexen Lösungen wie dem „Deutschland-LAN“ der Deutschen Telekom. Hier bekommen Geschäftskunden mit mindestens fünf Mitarbeitern zum integrierten Festnetz- und Mobilfunk-Anschlusspaket Zusatzleistungen aus dem Netz, etwa eine Telefonanlage, E-Mail- und Groupware-Funktionalitäten sowie das Firmenadressbuch.
Auf alle Leistungen kann mit einer einheitlichen Nutzeroberfläche von überall aus zugegriffen werden, vom Desktop-PC im Büro ebenso wie vom Laptop oder vom Smartphone. Der monatliche Paketpreis für das neue Angebot beträgt bei fünf Nutzern monatlich 695 Euro brutto – einschließlich IP-Netz-Zugang, TK- und IT-Services aus dem Netz, Endgeräten sowie Mobilfunkleistungen. Bis 31. August bietet die Telekom ein Starterpaket für 495 Euro an.
Eine recht ähnliche, allerdings modularer aufgebaute Lösung offeriert der Telekom-Konkurrent QSC unter dem etwas weniger markantem Namen „IPfonie Centraflex“ bereits seit 2007. Auch hier kann man als Option einen Mobilfunktarif („FixMobile Plus“) hinzubuchen. Zu einer definierten Gruppe von Mobilfunkteilnehmern – beispielsweise Vertriebs- und Außendienstmitarbeiter – kosten Gespräche dann im QSC-Paket nur einen Cent pro Minute.
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1 Kommentar zu Mobilfunk: Businesstarife für SOHOs und Kleinunternehmen
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Verloren in der Schlagwortwelt
Dieser Artikel ist meiner Meinung nach deswegen so gut, weil er das Problem nicht löst ? nicht lösen kann. Er scheitert an der Anzahl der Möglichkeiten, die in dem Thema stecken.
Letztlich übertragen die Telko-Anbieter nur Daten. Hinzu kommt, dass nicht mehr viel Wachstum im Mobilfunk steckt.
Es könnte ja so einfach sein: Die Bereitstellung einer Infrastruktur kostet einen festen Betrag und gut!
Aber wie will man da verdienen? Also werden Unterschiede gemacht zwischen SMS und Telefon und Datenverbindungen. Und hier wieder, ob die Daten auf dem Handy verwendet werden oder ob das Handy nur als Modem dient – Stichwort Tethering.
Inzwischen geht es darum, WAS als Daten übertragen wird, also dass Daten, die über verschiedene Ports übertragen werden, auch unterschiedlich kosten oder garnicht übertragen werden ? Stichwort VoIP.
SMS war zu Beginn der GSM-Aera auch einmal kostenlos.
Ich bin selbst seit 10 Jahren in der IT-Branche als Freier Berater selbstständig, verwende Computer und Telefon ausgiebig und kann zusammenfassend folgendes Resume ziehen:
>> Selbst schlichtes Telefonieren ist immer noch Glücksache, egal ob mit D- oder E-Netz. Abbrüche und schlechte Erreichbarkeit gibt es bei beiden Netzen.
>> Ausreichend schnelle Datenverbindungen gibt es nur in den Ballungsräumen und auch hier nicht flächendenkend
>> Seit vielen Jahren funktionierende Technik wird gezielt außer Kraft gesetzt, um sie durch eigene Geschäftsmodelle zu ersetzen, die durch ihre Besonderheit inkompatibel zu bestehenden Lösungen werden.
>> Feststehende Begriffe, wie Flatrate, werden umdefiniert. Beispielsweise als 1GB Flatrate. Danach wird es teuer oder so langsam, dass die Verbindung praktisch nicht mehr nutzbar ist.
>> Leistungskennzahlen sind als ?bis zu?-Werte zu verstehen und stellen keine vertraglich vereinbarte Leistung dar.
>> Sogenannte „Faire Tarife“ sorgen dafür, dass der Telko-Anbieter immer Geschäft macht. Bleibt man unter einem Volumen, zahlt man drauf, liegt man drüber wird es teuer. Das nennt man heute „fair“
Fazit:
Die SOHO/KMU-Lösungen sind IMHO deswegen so kompliziert, damit man dahinter Möglichkeiten zum Geldabschöpfen verstecken kann. Mit transparenten Lösungen löst sich halt nichts verdienen. Man würde selbst das Einsparpotential sehen und seinem eigenen Verhalten anpassen. Die Pakete beinhalten aber viele Funktionen, die nicht von allen gebraucht, aber von allen bezahlt werden.
Und das Zitat:
„Es kann bei einer Prepaid-Karte in der geschäftlichen Praxis immer passieren, dass der Nutzer nicht mehr telefonieren kann oder sogar eine Verbindung abgebrochen wird, weil das Guthaben aufgebraucht ist“, gibt Telekom-Sprecherin Alexandra Hürter-Waasem zu bedenken.
ist nun – Entschuldigung – wirklich Quatsch.
Sollte ich meine PrePaid-Karte geschäftlich nutzen, dann habe ich dort zu Sicherheit immer ein Guthaben von >100Euro. Tatsache ist, dass ich aber auch so (ich bin bei der Telekom) sehr oft Abbrüche der Verbindung habe. Und zwar aus infrastrukturellen Gründen.
Frau Hürter-Waasem beschreibt hier ein Problem, dass sicherlich Teenies mit kleinem Taschengeld haben. Ich hoffe schwer, dass die Telekom ihre Erfahrung mit dem Telefonverhalten von Kindern nicht auf die Geschäftswelt überträgt, auch wenn ich da meine begründeten Bedenken habe. Schließlich verdient die Telekom mit den Kindern sicherlich sehr viel Geld.
Ich habe mein D-Netz-Handy zum telefonieren und für meine Outlook-Daten und zusätzlich für den Notfall einen Datenstick, den ich aber praktisch nie verwende. Alle meine Kunden haben eine schnelle Netzwerkverbindung, über die ich mich per VPN/HTTPS sicher in alle für mich wichtigen Rechner einwähle.
DAS ist das SOHO-/KMU-Equipment. Mehr braucht man nicht.