Die britische Tageszeitung „The Guardian“ öffnet ihre Inhalte für andere Anbieter. Mit ihrer „Open Platform“ stellt die Zeitung seit heute ein API bereit, das es jedermann ermöglicht, alle Artikel des Guardian seit 1999 in das eigene Webangebot zu integrieren.
Der Guardian bietet dabei drei Stufen an: Die Überschriften zu Artikeln dürfen ohne jede Registrierung verwendet werden. Für die Nutzung des Artikelvolltextes ist eine Anmeldung erforderlich. Ein kostenloses Angebot beinhaltet Werbung im Artikeltext, die der Kunde auf seiner Website anzeigen muss. Der Erlös aus dieser Werbung fließt dem Guardian zu. Für eine Nutzung des Artikeltextes ohne Werbung muss der Nutzer zahlen. Preise für Stufe drei hat der Guardian nicht veröffentlicht.
Im Januar hatte sich Guardian-Chefredakteur Alan Rusbridger grundsätzlich gegen Bezahlinhalte ausgesprochen. Paid-Content könne die Branche „schlafwandlerisch ins Abseits“ führen. Er warnte insbesondere davor, dass Bezahlartikel von anderen Websites kaum verlinkt werden.
Der Guardian stellt sich damit explizit gegen die Bestrebungen von Verlagen wie Axel Springer und dem Medienunternehmer Rupert Murdoch, Zeitungsartikel nur noch kostenpflichtig anzubieten. In Deutschland fordern die Verlage Burda und Springer sogar eine „Google-News-Steuer„. Sie ist im schwarz-gelben Koalitionsvertrag (PDF) auf Seite 104 als „Leistungsschutzrecht für Presseverlage zur Verbesserung des Schutzes von Presseerzeugnissen im Internet“ festgeschrieben.
Die britische Tageszeitung Guardian macht sich zur „Open Platform“, deren Inhalte jeder nutzen kann – aber nur mit Werbung (Screenshot: ZDNet).
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