FH Münster bietet kostenlose Fahrradnavigation für iPhone und Android

Das Fahrrad-Projekt der Fachhochschule Münster Naviki hat kostenlose Navigations-Apps für iPhone und Android veröffentlicht. Besitzer eines solchen Telefons können sich unterwegs von der Software auf verkehrsarmen, für das Fahrrad optimierten Routen den Weg zum Ziel weisen lassen. Grundlage ist neben eigenen Karten von Naviki-Nutzern das Material des OpenStreeetMap-Projekts.

In den ersten vier Tagen seit der Freigabe zum Download in Apples App Store hat es die Anwendung mit 18.000 Downloads unter die Top 20 geschafft. Entwicklungsleiter Sven Luzar: „Wir sind von der Nachfrage überwältigt. Offenbar haben sich viele Radler nach einem solchen Angebot gesehnt.“ Weniger überrascht ist der das Projekt begleitende Professor der Fachhochschule, Gernot Bauer: „Naviki hat beim Ermitteln der Routen einen neuartigen Ansatz. Hier wurde der Wechsel von der Windschutzscheibenperspektive hin zur Sichtweise und zu den Bedürfnissen des Radverkehrs vollzogen.“

Wie bisher kann man sich auch auf der Website von Naviki Fahrradrouten finden lassen und beispielsweise mit Abbiegeanweisungen ausdrucken. Ein erster Blick zeigt schon, dass das Wegenetz erstaunlich dicht ist. Allerdings enthält es auch Wege, die zwar für Fußgänger, aber nicht für Radfahrer zur Verfügung stehen. So beispielsweise die Wege im Schlosspark Nymphenburg in München, wo Radfahren verboten ist. Dies kann nicht nur zu Konflikten mit Fußgängern (und Ordnungshütern) führen, sondern lenkt den Nutzer auch von den tatsächlich gut nutzbaren Radwegen nördlich und südlich des Parks ab.

Ein weiteres Problem ergibt sich durch fehlende Priorisierung der Wege: Die App ermittelt die kürzeste Strecke anhand der Routen, die einer der Helfer von Naviki oder OpenStreetMap schon einmal gefahren ist. Nicht jeden Feldweg, den ein Mountainbiker irgendwann aufgezeichnet hat, möchte aber ein anderer Radfahrer auf dem Weg in die Arbeit, möglicherweise sogar im Anzug, unbedingt nutzen.

Die App für Android und iPhone hat gegenüber der Online-Version aber einen Vorteil: Wie ein Outdoor-Navigationsgerät, das viele Radfahrer inzwischen nutzen, zeichnet es die Route auf. So kann der Anwender bei Fahrten ins Blaue seinen Weg hinterher nachvollziehen und auch für andere bei Naviki oder OpenStreetMap einstellen, um das Wegenetz zu verbessern.


Nicht jeder Naviki bekannte Weg ist ein Radweg (Screenshot: ZDNet).

HIGHLIGHT

iPhone-Jailbreak: attraktive Apps aus dem Cydia Store

Das Entsperren des Apple-Smartphones eröffnet den Zugriff auf Anwendungen aus dem alternativen App Store von Jay Freeman. Der Blick auf das dortige Angebot verrät, warum immer mehr Anwender einen Jailbreak durchführen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

11 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

1 Tag ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

1 Tag ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

1 Tag ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

1 Tag ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

1 Tag ago