Business Intelligence erschließt sich weitere Einsatzbereiche

In Umfragen wird Business Intelligence von Führungskräften regelmäßig als eines der wichtigsten oder sogar das wichtigste Thema genannt. Einer Studie der TU Chemnitz und des Beratungshauses Conunit zufolge fehlt aber ein solider planerischer oder strategischer Einsatz von BI-Lösungen.

Auch vergleichsweise große Unternehmen nutzen Business-Intelligence vornehmlich in den Finanzbereichen für Controlling sowie die Erstellung von Berichten für das Management und die Geschäftsführung. Andere Unternehmensbereiche dagegen setzen professionelle Lösungen zur Unternehmenssteuerung bisher kaum ein, so das Ergebnis einer Studie der TU Chemnitz und des Beratungshauses Conunit. Mehr als die Hälfte der Befragten plant aber, BI-Lösungen auch für das Risikomanagement und ein Management Dashboard zu nutzen.

Im Rahmen der Studie „Einsatz, Nutzung und Probleme von Business Intelligence-Software in mittelständischen, deutschen Unternehmen“ wurden rund 370 Mittelständler mit dem Schwerpunkt produzierendes Gewerbe in Deutschland befragt. Die an der Studie teilnehmenden Unternehmen wiesen meist einem Jahresumsatz zwischen 100 Millionen und 1 Milliarde Euro aus. Über 90 Prozent von ihnen haben in irgendeiner Form bereits eine Business-Intelligence-Lösung, sind mit der Einführung beschäftigt oder erwägen diese zumindest.

„Business Intelligence hat insgesamt im Mittelstand noch Potenzial. Während die zugehörigen Technologien vor allem in Großunternehmen fast flächendeckend genutzt werden, scheuen sich kleinere Unternehmen vor vermeintlich hohen Investitionen und unsicherem Nutzen“, so Peter Gluchowski, Professor für Systementwicklung/Technische Anwendungssysteme an der Technischen Universität Chemnitz.

Aktuell ist in den befragten Firmen Business Intelligence hauptsächlich im Controlling (88,1 Prozent), beim Vertrieb (75,9 Prozent) sowie beim Rechnungswesen (63,2 Prozent) im Einsatz. Für Management und Geschäftsführung (76,8 Prozent) werden mit BI-Software vorrangig Berichte erstellt (81,6 Prozent), Ad-hoc-Datenanalysen (75,1 Prozent) gefahren und Budgetierungsaufgaben in Angriff genommen (62,7 Prozent).

In den Bereichen Risikomanagement (derzeit nur zu 17 Prozent unterstützt) und Management Dashboard (derzeit zu 29 Prozent unterstützt) wächst das Interesse am verstärken Einsatz von BI-Lösungen. So planen fast 60 Prozent der Befragten, BI auch beim Risikomanagement einzusetzen. Ähnliches gilt beim Aufbau von Management Dashbords (52,7 Prozent) und Balanced Scorcards (48,6 Prozent). Die Bereiche Forschung&Entwicklung sowie Marketing&Werbung dagegen setzen BI mehrheitlich nicht ein (nur 15,7 Prozent bzw. 32,5 Prozent) und nur jede zehnte Abteilung plant es für die Zukunft.

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