Im Speedtest zeigt sich, dass die versprochene Geschwindigkeit zu verschiedenen Tageszeiten nahezu immer erreicht werden. ZDNet ermittelte für den Downstream Werte zwischen 96 MBit/s und 99 MBit/s, siehe Bild 6. Auch bei längeren Downloads gibt es keine Performanceprobleme mit dem Anschluss. Dazu wird eine 7,5 GByte große Video-Datei von einer Festplatte im Netz bei Strato heruntergeladen. Bild 7 zeigt eine Downloadgeschwindigkeit von 9,9 MByte/s. Nach dem vollständigen Download liegt die Geschwindigkeit bei 9,5 MByte/s. Berücksichtigt man sämtlichen Protokolloverhead, entspricht das etwa 95 MBit/s, also 95 Prozent der versprochenen Geschwindigkeit.
Damit ergibt sich beim Lesen von der Strato-Festplatte im Netz nahezu dieselbe Geschwindigkeit wie in einem lokalen 100-Mbit/s-Netzwerk – und zwar nicht nur theoretisch und nominell, sondern im mehrtägigen Praxistest unter Realbedingungen.
Auch ist es kein Problem ein längeres HDTV-Video mit 16 MBit/s direkt von der Festplatte im Netz zu schauen. Dieses Experiment klappt normalerweise auch mit einem EuroDocsis-2.0-Anschluss mit 32 MBit/s, allerdings kommt es gerade zur besten Fernsehzeit zwischen 20 und 22 Uhr zu Engpässen. Oft sinkt in dieser Zeit der Downstream durch intensive Netznutzung auf unter 10 MBit/s. Dann lassen sich nicht einmal aufgenommene SDTV-Sendungen direkt aus dem Netz ruckelfrei abspielen.
Mit dem 100-MBit/s-Testanschluss von ZDNet kommt es zu solchen Einschränkungen nicht. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass das 100-MBit/s-Angebot von KDG erst seit Ende April in München verfügbar ist. Daher konkurriert man derzeit mit wenigen anderen Teilnehmern im Cluster um die Bandbreite. Dass ein 100-MBit/s-Anschluss zu Spitzenzeiten unter 16 MBit/s abfällt, ist jedoch auch in Zukunft nicht zu erwarten. Außerdem sollte eine Internetnutzung von anderen Familienmitgliedern den Fernsehgenuss im Regelfall nicht beeinträchtigen.
Ein schneller Anschluss mit 60 oder 100 MBit/s in Verbindung mit einem digitalen Videorekorder oder einer TV-Karte und einer Festplatte im Netz lässt sich daher gut dafür nutzen, Sendungen im TV aufzuzeichnen und für Freunde und Bekannte verfügbar zu machen.
Für das direkte Aufzeichnen einer Sendung auf eine Festplatte im Netz ist der Upstream von 6 MBit/s allerdings zu langsam. Auch bei SDTV-Sendungen wird das dazu führen, dass Teile nicht aufgezeichnet und hochgeladen werden. Jede Sendung sollte zunächst auf eine lokale Festplatte gespeichert und später ins Netz kopiert werden.
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2 Kommentare zu EuroDocsis 3.0 im Praxistest: 100 MBit/s aus dem Münchner Kabelnetz
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upload
6 Mbit/s ist nicht nur recht gering, sondern eher armseelig.
Technisch ist sehr wohl mehr möglich. Internetprovider sollten in Zukunft verpflichtet werden auch den Upload und nicht nur den Download mit anzugeben, dadurch würden die Marktingstrukuren durchschaubarer. Denn wer braucht schon 100 MBit/s download bei 6 MBit/s upload ?
AW: upload
Klar ist technisch mehr Bandbreite drin, aber wozu? 6 MBit/s haben die meisten nicht einmal im Download. Aber war eigentlich klar das hier sofort ein 0815-Meckeruser seinen Senf abladen muss, letztendlich aber keine 20,-? für den Anschluss ausgeben möchte. Der Upload ist nun mal das teuerste an der Geschichte und wenn den Standard-Kabel-Internet-Anschluß mit 32Mbit/s im Download und 2 MBit/s im Upload betrachtet ist das ein gutes Verhältnis. Wer mehr benötigt nutzt es wahrscheinlich gewerblich und da gibt es ganz andere Möglichkeiten.
Gruß
PS: Habe DSL-Light mit 384 KBit/s und bezahle für 2 MBit/s (inkl. 5,-? Regioaufschlag), da muss was gemacht werden!