Die Geschwindigkeit von 100 MBit/s erreicht man im Heimnetz nur mit den richtigen Komponenten. Zunächst muss der NAT-Router eine Leistung von mehr als 100 MBit/s schaffen. ZDNet wird in den nächsten Wochen einen Artikel über Router veröffentlichen, die für Hochgeschwindigkeitsanschlüsse geeignet sind. Generell sind auch Rechner mit zwei Gigabit-Ports und einer NAT-Routing-Software einsetzbar.
Wer seinen EuroDocsis-3.0-Zugang über WLAN im Hausnetz verteilen will, sollte auf jeden Fall 802.11n verwenden. Aber auch mit dem neuesten WLAN-Standard wird man unter Normalbedingungen meist eine Nettodatenrate von unter 100 MBit/s erzielen. Einen schnelleren Funkstandard gibt es jedoch derzeit nicht.
Die einzige Möglichkeit, die 100 MBit/s des Anschlusses im Intranet sicher ohne Verluste weiter zu verteilen, ist über Kabel mit Gigabit-Komponenten. Dabei müssen nicht nur die Rechner Gigabit-Ports besitzen, sondern auch alle eingesetzten Switches.
Wer nicht mehr als zwei Rechner in seinem Heimnetz betreibt, kann ein „inoffizielles“ Feature von Kabel Deutschland nutzen. Der Anbieter teilt nämlich derzeit bis zu zwei öffentliche IP-Adressen per DHCP zu. Dazu muss an den Ethernetport des Kabelmodems ein Switch angeschlossen werden. An den Switch lassen sich zwei Rechner anschließen. Wer es mit einem dritten versucht, wird feststellen, dass dieser keine IP-Adresse zugewiesen bekommt.
Generell zeigt sich auch am Beispiel von Hochgeschwindigkeits-Internetanschlüssen, dass NAT nur eine unzureichende Notlösung für die IPv4-Adressknappheit ist. Dass die IPv4-Adressen erst in den nächsten Jahren ausgehen, ist unter Berücksichtigung der Tatsache, dass eigentlich jeder PC und jedes andere Endgerät mindestens eine eigene öffentliche IP-Adresse benötigt, falsch.
Wäre der Ausbau von IPv6 bereits weiter fortgeschritten, entfiele die Notwendigkeit von NAT-Routing. Am Kabelanschluss würde ein Ethernet-Switch und gegebenenfalls eine WLAN-Basisstation ausreichen, um alle Rechner im Heimnetz zu versorgen. Frank Orlowski vom DE-CIX stellte dazu auf dem zweiten deutschen IPv6-Kongess in seiner Keynote fest, dass das Internet mittlerweile zu einem InterNAT verkommen sei.
- EuroDocsis 3.0 im Praxistest: 100 MBit/s aus dem Münchner Kabelnetz
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- Die versprochene Geschwindigkeit wird nahezu immer erreicht
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2 Kommentare zu EuroDocsis 3.0 im Praxistest: 100 MBit/s aus dem Münchner Kabelnetz
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upload
6 Mbit/s ist nicht nur recht gering, sondern eher armseelig.
Technisch ist sehr wohl mehr möglich. Internetprovider sollten in Zukunft verpflichtet werden auch den Upload und nicht nur den Download mit anzugeben, dadurch würden die Marktingstrukuren durchschaubarer. Denn wer braucht schon 100 MBit/s download bei 6 MBit/s upload ?
AW: upload
Klar ist technisch mehr Bandbreite drin, aber wozu? 6 MBit/s haben die meisten nicht einmal im Download. Aber war eigentlich klar das hier sofort ein 0815-Meckeruser seinen Senf abladen muss, letztendlich aber keine 20,-? für den Anschluss ausgeben möchte. Der Upload ist nun mal das teuerste an der Geschichte und wenn den Standard-Kabel-Internet-Anschluß mit 32Mbit/s im Download und 2 MBit/s im Upload betrachtet ist das ein gutes Verhältnis. Wer mehr benötigt nutzt es wahrscheinlich gewerblich und da gibt es ganz andere Möglichkeiten.
Gruß
PS: Habe DSL-Light mit 384 KBit/s und bezahle für 2 MBit/s (inkl. 5,-? Regioaufschlag), da muss was gemacht werden!