Vorratsdatenspeicherung 2.0: EU will Googles Sucharchive

Völlig unklar ist, wie die Ausdehnung der Vorratsdatenspeicherung auf Suchmaschinen gegen sexuelle Belästigung wirken soll. Offensichtlich nutzlos ist sie gegen physische Formen der Belästigung wie "Busengrabschen". Das gleiche gilt für Verbalinjurien, auch wenn sie anonym per Telefon oder E-Mail erfolgen. In diesem Fall eignet sich nämlich die bereits verabschiedete Vorratsdatenspeicherung aller Telefongespräche und E-Mails besser zur Strafverfolgung.

Die Tatsache, dass jemand bei Google, Xing oder Facebook nach einer Person gesucht hat, muss nicht auf sexuelle Belästigung oder auch nur sexuelles Interesse hindeuten. Wenn sich Personalchefs die Profile von Bewerbern in sozialen Netzwerken ansehen, wollen sie schlicht und einfach deren Eignung überprüfen.

Dasselbe gilt für Geschäftspartner und Kontakte, von denen man bei einem persönlichen Treffen eine Visitenkarte erhalten hat. Die Suche im Web dient möglicherweise dazu, die betreffende Person zur eigenen Freundes- oder Kontaktliste in einem sozialen Netzwerk hinzuzufügen.

Wenn jemand mit anonymen E-Mails über einen längeren Zeitraum sexuell belästigt wird, kann es kaum der Sache dienen, jeden unter einen Anfangsverdacht zu stellen, der nach der betreffenden Person im Internet gesucht hat.

Nahezu jeder Internetnutzer hat schon einmal aus Neugier ohne besonderen Anlass nach Arbeitskollegen, Nachbarn, alten Schulkameraden oder anderen Personen im Internet gesucht. Das Auslösen eines "Frühwarnsystems" ist dadurch nicht gerechtfertigt. Die Privatsphäre bei einer solchen Suche ist ein schützenswertes Gut.

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7 Kommentare zu Vorratsdatenspeicherung 2.0: EU will Googles Sucharchive

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  • Am 29. Juni 2010 um 13:19 von TabGedrueckt

    Armseelig
    Also zumindest ein Politiker sollte schon lesen und verstehen BEVOR
    er etwas unterschreibt…

    Meiner Meinung nach gehört JEDER, der diesen Wisch unterschrieben hat,
    seines Amtes enthoben!

    Der Verfasser selbstverständlich auch…

    Einfach nur lächerlich dass sowas keine Konsequenzen hat…

    Unter diesen Umständen: EU – nein danke!

  • Am 25. Juni 2010 um 15:22 von Freiheit

    Even bigger Brother wacthing YOU!
    Es lebe der Überwachungsstaat..sorry die Überwachungsunion! Bürokratisch…Bürokratischer…EU

  • Am 12. Juni 2010 um 18:28 von Baby

    Sanfte Verdummung
    Nein, Cueball, Du bist sicherlich nicht alleine. Aber trotzdem sind wir eine Minorität. Dem Großteil unserer lieben Bevölkerung fehlt nach meiner Einschätzung jegliches Verständnis für diese Thematik. Und genau wie die Werbung auf Emotionen und niederste Instinkte abzielt, macht es Politik. Ich nenne das die „sanfte Verdummung“. Dem Bürger wird ständig eingeredet, wie wichtig Politik ist. Verstehen kann er sie aber nicht. Und das soll er auch garnicht. Ihm muss nur klar gemacht werden, dass er 1x alle 4 Jahre sein Kreuzchen zu machen hat, und zwar möglichst weit oben auf dem Stimmzettel, und ansonsten mal lieber die Fresse hält.

  • Am 9. Juni 2010 um 15:17 von Cueball

    Verarsche der Bevölkerung
    Hi,

    ich bin immer wieder erstaunt, über die Menge der Artikel auf diversen Seiten, die sich darüber aufregen, dass man uns allen ein X für ein U vormachen will.
    Zudem ist es doch sehr erstaunlich was Regierung & Co sich alles einfallen lassen zum Thema: Internetkriminalität usw.
    Aber es wundert mich genau so sehr, dass immer nur geredet wird… getan wird quasi gar nichts.
    Die Situation wird immer schlimmer und die Regierungen arbeiten immer mehr Hand-in-Hand mit Medienunternehmen zusammen um uns das Leben noch schwerer zu machen, als es ohnehin bereits ist.
    Wann passiert endlich mal was??? Ich habe jeden Tag die Schnauze ein wenig mehr voll als den Tag zuvor – bin ich alleine??

    • Am 29. Juni 2010 um 15:53 von Goblin2k3

      AW: Verarsche der Bevölkerung
      Ein Problem ist ja, was in „Angriff auf die Freiheit“ schon erörtert wurde: Irgendwie scheinen sich nur die IT-Magazine ernsthaft mit der Thematik auseinanderzusetzen, während andere Presseorgane Begriffe wie „Terrorverdächtiger“ bereitwillig in ihr Vokabular aufnehmen. Es scheint fast, als wären nur Nerds an einem freien Internet interessiert sein. Offenkundig, weil nur sie es wirklich verstanden haben.

      Aber wie war das doch gleich: Meine Daten können sie ja ruhig haben, ich habe mir doch nichts vorzuwerfen. Das ist doch vom Staat, das kann doch nichts Böses sein…

  • Am 9. Juni 2010 um 13:42 von Matthias FFM

    Vorratsdatenspeicherung 2.0
    … mir fehlt da noch die vorsorgliche Speicherung aller Chatdialoge …. das natürlich mit Suchindex nach den wichtigen Schlagwörtern und automatischer Mail (die natürlich durch alle SPAM-Filter per entsprechender Verordnung) durchgelassen werden muss ….

    Orwell lässt grüßen !!

  • Am 9. Juni 2010 um 13:00 von tabbstah

    abschalten!
    ja entweder das internet abschalten oder das europarlament.
    viel mehr bleibt dann ja nicht mehr.

    Ps.: gab es da nicht mal überwachungsinstanzen die so ein "marketingverhalten" "überwachen" sollten?!?!?!

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