Bill Gates fördert Handybanking auf Haiti

Das Erdbeben Mitte Januar hat landesweit den Geldverkehr lahmgelegt. Mobile Banking soll den Geldfluss ankurbeln und den Armen helfen. Auch vor der Katastrophe hatte nur einer von zehn Haitianern ein Bankkonto.

Die Bill & Melinda Gates Foundation bietet Firmen 10 Millionen Dollar, wenn sie ein funktionierendes Handybanking-System in Haiti aufbauen. Zusammen mit der amerikanischen Agentur für internationale Entwicklung möchte die Foundation so der haitianischen Bevölkerung finanziell wieder auf die Beine helfen.

Der Schlüssel dazu sei „mobiles Geld“, heißt es in einer Pressemitteilung. Man müsse es den Haitianern ermöglichen, Geld per Handy zu versenden, zu empfangen und zu sparen. Mobile Dienste seien sicherer, kostengünstiger und hätten das Potenzial, das Leben der Haitianer dramatisch zu verbessern. Mobile Bankdienste sollen zudem kurzfristig eine bessere Verteilung von humanitären Hilfszahlungen gewährleisten. Als Beispiel führt die Foundation Cash-for-Work-Programme an, bei denen die Bevölkerung dafür bezahlt wird, am Wiederaufbau des Landes mitzuarbeiten.

In Kenia erledigen bereits 9 Millionen Menschen ihre Bankgeschäfte per Handy (Bild: GSMA & Decisive Media/Gitte Daniels).
In Kenia erledigen bereits 9 Millionen Menschen ihre Bankgeschäfte per Handy (Bild: GSMA & Decisive Media/Gitte Daniels).

Bei dem Erdbeben Mitte Januar waren landesweit über ein Drittel der Banken und Geldautomaten zerstört worden. Bereits zuvor verfügte jedoch nur einer von zehn Haitianern über ein Konto bei einer Bank.

In Kenia existiert bereits ein ähnliches Programm, M-Pesa. 9 Millionen Menschen – 40 Prozent der erwachsenen Kenianer – nutzen bislang den Service. Das geht aus einer Fallstudie der GSM Association (PDF) hervor. Das Projekt läuft seit drei Jahren. Ein vergleichbarer Dienst wird seit 2008 in Afghanistan und Tansania angeboten.

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