IDS-Scheer-Übernahme: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Insiderhandel

Grund sind auffällige Handelsaktivitäten mit Aktien von IDS Scheer und Software AG vor Bekanntwerden der Fusion. Auch IDS-Scheer-CEO Peter Gérard soll beteiligt gewesen sein. Firmenbüros und Privatwohnungen der Verdächtigen wurden durchsucht.

Peter Gérard (Bild: IDS Scheer)
Peter Gérard (Bild: IDS Scheer)

Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken ermittelt wegen des Verdachts des Insiderhandels im Zusammenhang mit der Übernahme von IDS Scheer durch die Software AG gegen Verantwortliche und Mitarbeiter beider Unternehmen. Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber der Saarbrücker Zeitung. Spezialisten des Landeskriminalamts Saar hätten den Fall übernommen.

Nach Informationen der Zeitung haben Ermittler Firmenbüros von IDS Scheer in Saarbrücken und der Software AG in Darmstadt sowie Privatwohnungen der Betroffenen durchsucht. Dabei wurden angeblich Computer und Mobiltelefone beschlagnahmt.

Der Kreis der Verdächtigen soll aus einem Dutzend Mitarbeiter beider Firmen bestehen. Dazu zählt laut Saarbrücker Zeitung auch Peter Gérard, der am Dienstag seinen Rücktritt als Vorstandsvorsitzender der IDS Scheer AG zur Hauptversammlung am 8. Juli angekündigt hatte.

Die Staatsanwaltschaft war aufgrund einer Strafanzeige der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) aktiv geworden. Offenbar haben die Kontrolleure vor Bekanntgabe der Fusion im Sommer 2009 auffällige Handelsaktivitäten mit Aktien beider Firmen entdeckt, die auf Insidergeschäfte hindeuteten. Das Wertpapierhandelsgesetz sieht für Insiderhandel eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe vor.

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