Abzocke Daten-Roaming: Spartipps für den Urlaub

Billig ist das Surfen im Ausland bei keinem Netzbetreiber. Hinzu kommt, dass alle Anbieter ihre Tarife extrem unübersichtlich halten. So muss der Nutzer die Offerten ganz genau studieren, um zu verstehen, welcher Tarif für Wenig-, Normal- und Vielsurfer eigentlich geeignet ist. Vertragskunden sollten sich überlegen, zum Surfen im Ausland eine Prepaid-Karte eines örtlichen Anbieters anzuschaffen. Iphone-Nutzern ist die freie Providerwahl durch die Vertragsbindung an T-Mobile allerdings nicht gegönnt.

Telekom

Die Telekom hat bei ihren Kunden die Option Smart Traveller voreingestellt. Sie lockt mit günstigen Tarifen für Auslandstelefonate innerhalb der EU: 29 Cent pro Minute. Und berechnet im Kleingedruckten für jedes begonnene Gespräch zusätzlich 75 Cent. Diese Tarif-Option lohnt sich also nur, wenn man länger telefoniert und nicht im Internet surft.

Denn die günstigen Telefontarife werden mit teuren Datentarifen bezahlt. So berechnet die Telekom innerhalb der EU für jeden 50-Kilobyte-Block 17 Cent. Günstiger fährt man mit der Tarif-Option T-Mobile Weltweit. Hier kosten 100 Kilobyte 19 Cent. Allerdings schlagen Telefonate mit diesen Tarifen innerhalb der EU mit 51 Cent pro Minute zu Buche. Der Kunde muss also schon sehr genau wissen, wie er sich im Urlaub verhalten wird, sonst zahlt er drauf.

E-Plus

Genau umgekehrt verhält es sich mit E-Plus und Base. Hier ist der Reisevorteil Plus die bessere Wahl: Zum Surfen innerhalb der EU zahlt man 9,7 Cent pro angefangene 100 Kilobyte. Wer E-Plus International eingestellt hat, muss im Euroraum 59 Cent pro angefangene 50 Kilobyte berappen, also das Sechsfache.

Doch auch hier lauert wieder eine Falle: In Lateinamerika, Afrika und Asien explodieren die Kosten für mobiles Surfen. Dann schlägt der Ausflug ins Internet plötzlich mit 1,17 Euro pro 100 Kilobyte in der Option Reisevorteil Plus und 99 Cent pro 50 Kilobyte in der Option E-Plus international zu Buche. Das sind umgerechnet 12 respektive gut 20 Euro für ein Megabyte.

Vodafone

Auch bei Vodafone kann man sich zwischen verschiedenen Tarifen entscheiden. Wer das Vodafone Reiseversprechen wählt, surft für 10 Cent pro 50 Kilobyte. Allerdings nur über die WAP-Verbindung wap.vodafone.de. Für eine echte Internetnutzung braucht man den Vodafone-World-Data-Tarif. Mit ihm zahlt der Nutzer pro 50 Kilobyte 17 Cent zu zahlen. Für Afrika sind sogar 99 Cent pro 50 Kilobyte fällig. Auch hier löhnt man also rund 20 Euro pro Megabyte.

O2

O2 geht eigene Wege: 10 Kilobyte kosten fünf Cent, das entspricht etwas mehr als fünf Euro pro Megabyte beim Surfen innerhalb der EU. Für Vertragskunden gilt automatisch der Datentarif Mobiles Internet Ausland. Die Besonderheit: Nach dem Erreichen einer Betragsobergrenze von 59,50 Euro fallen keine weiteren Kosten an. Der Kunde kann weitersurfen, der Datendurchsatz wird erst auf GPRS-Geschwindigkeit (53,6 KBit/s) und schließlich auf 2 KBit/s gedrosselt – damit kann man im Grunde genommen nicht mehr surfen.