Apple aktualisiert Malware-Schutz von OS X

Mit Mac OS X 10.6.4, dem in der vergangenen Woche veröffentlichten vierten Update für Snow Leopard, hat Apple dem Sicherheitsanbieter Sophos zufolge auch den integrierten Virenschutz des Betriebssystems verbessert. Laut Apple bringt das Update mehr Stabilität sowie Kompatibilität und stopft 28 Sicherheitslöcher. Die Aktualisierung des Malware-Schutzes hatte das Unternehmen nicht erwähnt.

Nach Installation von Mac OS X 10.6.4 sind Anwender vor einem Trojaner geschützt, der sich als die Fotosoftware iPhoto tarnt. Der seit einigen Monaten bekannte Schädling sei in der Lage, auf einem infizierten System eine Hintertür zu öffnen, so Sophos. In der Datei XProtect.plist, die Malware-Signaturen enthalte, tauche der Trojaner nun unter der Bezeichnung OSX.HellRTS auf. HellRTS, den Sophos „OSX/Pinheard-B“ nennt, nutze infizierte Macs, um Spam zu verschicken, Screenshots aufzuzeichnen und auf Dateien zuzugreifen. Er übernehme dabei fast die vollständige Kontrolle über einen Rechner.

„Unglücklicherweise ist vielen Mac-Nutzern nicht bewusst, dass es Sicherheitsbedrohungen gibt, die auf ihren Computern laufen“, schreibt Graham Cluley, Senior Technology Consultant bei Sophos, in einem Blogeintrag. In dieser Situation sei es nicht hilfreich, wenn Apple heimlich ein Sicherheitsupdate bereitstelle, statt die Öffentlichkeit zu informieren. Man müsse sich fragen, ob Apple aus Marketinggründen das Antimalwareupdate verschweige. „Leise. Sagt den Leuten nicht, dass sie sich unter Mac OS X vor Malware schützen müssen.“

Apple hatte im August 2009 bestätigt, dass Mac OS X 10.6 Snow Leopard einen Schutz vor Malware enthalten wird. Die zuerst von Intego entdeckte Komponente scannt Installationspakete, die Anwender beispielsweise mit Safari herunterladen.

Im Dezember 2008 hatte der Mac-Anbieter Nutzern seines Betriebssystems erstmals empfohlen, Antivirensoftware zu installieren. Einen Tag später löschte Apple die Empfehlungsseite wieder. Der Artikel sei aus der Knowledge Base entfernt worden, da er veraltet und ungenau sei, sagte ein Apple-Sprecher damals. Mac-Systeme seien ab Werk mit Technologien zum Schutz vor Malware ausgestattet. Eine Antivirensoftware könne aber zusätzlichen Schutz bieten, da nicht jedes System völlig immun gegen jede Art von Bedrohung sei.


Apple hat die Signaturdatei des in Mac OS X 10.6 Snow Leopard integrierten Malware-Schutzes aktualisiert (Bild: Sophos).

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

17 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

1 Tag ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

2 Tagen ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

2 Tagen ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

2 Tagen ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

2 Tagen ago