Im Test lässt sich der Videochat einfach aktivieren. Nach einer kurzen Umschaltzeit sieht man den Gesprächspartner und rechts oben ein kleines Bild von sich. Wenn das Bild stört, verschiebt man es einfach an eine andere Position. Während eines Videogesprächs kann man das Telefon ins Querformat legen. Somit kommen auch umstehende Personen mit aufs Bild. Optional lässt sich während des Telefonats die rückseitige Kamera aktivieren und dem Gegenüber so die Umgebung präsentieren.

Die Qualität geht in Ordnung, ist aber weit vom Optimum entfernt – das Aha-Erlebnis macht jedoch einiges wett. Immerhin: Die Stimmen sind synchron zum Bild, auch wenn das etwas ruckelt und nicht so scharf ist wie das der Hauptkamera. Facetime lässt sich direkt aus dem Anrufmenü starten – der Download einer zusätzlichen App ist nicht notwendig.

Bewegungssensor

Das iPhone 4 hat mit dem Drei-Achsen-Gyroskop einen neuen Bewegungssensor bekommen. Neben Bewegungen in alle sechs Raumrichtungen registriert das Smartphone nun auch Roll-Nick-Gier-Winkel – wie beim Flugzeug. Das ist besonders interessant für Spiele. Wie gut der Sensor anspricht, kann er erst beweisen, wenn entprechende Spiele auf den Markt kommen.

Prozessor

Unter der Haube des iPhone 4 arbeitet die gleiche ARM-Cortex-A8-CPU, die auch im iPad zum Einsatz kommt. Dem Prozessor stehen 512 MByte Arbeitsspeicher zur Seite. In den ersten Tests reagiert Apples neuestes Smartphone ein ganzes Stück schneller als das 3GS. Menüdialoge und Anwendungen öffnen sich quasi sofort. Auch das Wechseln zwischen Apps und das Aufnehmen von Fotos geschieht praktisch verzögerungsfrei.

Akkulaufzeit

Der stärkere Stromspeicher des iPhone 4 verspricht eine bessere Akkulaufzeit. Laut Apple sind sieben Stunden Gesprächszeit, sechs Stunden Surfen via UMTS, zehn Stunden Surfen via WLAN und 300 Stunden Standby möglich. In den ersten Tests macht der Akku einen guten Eindruck. Nach fünf Stunden strapaziöser Dauerbenutzung ist immer noch ordentlich Kapazität vorhanden.

Update: Apple hat es zwar geschafft die Akkulaufzeit zu verlängern, doch wer das iPhone intensiv nutzt, muss es immer noch jeden Tag laden. Im GSM-Netzt lässt sich mit dem Handy bis zu 12 Stunden telefonieren, bei UMTS ist nach gut sechseinhalb Stunden Schluss. Wer E-Mail, WLAN, GPS und soziale Netzwerke samt Refresch-Modus nutzt, muss das Apple-Handy spätestens nach 11 Stunden wieder an die Steckdosen anschließen.

Nachtrag: Die Empfangsprobleme, wie sie im Internet von einigen Nutzern dargestellt werden, kann ZDNet im Test nicht nachvollziehen. Wenn die beiden Antennen am Gehäuserand auf der linken Seite des Apple-Handys mit dem Handballen überbrückt werden, soll sich . Nutzer berichten davon, dass die Balken der Signalanzeige weniger werden, wenn sie das Handy in der linken Hand halten und somit die Antennen verbinden. Dieser Effekt tritt wohl aber nur in Gegenden auf, wo der Empfang von Haus aus schlecht ist. In Deutschland dürften die iPhones mit dem T-Mobile-Netz kaum Probleme haben. Anders sieht es beispielsweise mit dem Netz von E-Plus aus. Hier könnte es öfters Probleme geben.

Fazit

Es wurde Zeit für ein neues iPhone. Denn aktuelle Android-Smartphones wie das HTC Desire, das Samsung Galaxy S oder das Google Nexus One haben das 3GS schon in diversen Punkten eingeholt. Mit der vierten Generation setzt Apple wieder Maßstäbe. Die Verarbeitung ist hervorragend, das Display nahezu perfekt, die Optik gefällt und die weiteren Features sind entweder endlich vorhanden (Multitasking) oder überzeugend (BSI-Sensor der Kamera). Was bleibt, sind die üblichen Kritikpunkte: Bindung an iTunes und T-Mobile, SIM-Lock, nicht austauschbarer Akku und die hohen Preise. Apple-Fans mit dem notwendigen Kleingeld können sofort zuschlagen. Es lohnt sich aber, die Alternativen zu sichten. Denn viele der Funktionen des iPhone 4 gibt es bei anderen Smartphones für deutlich weniger Geld.

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ZDNet.de Redaktion

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