In Großbritannien verlangt der Gesetzgeber seit April dieses Jahres von Firmen einen Nachweis über erfolgreiche Bemühungen zur Reduzierung ihres CO2-Fußadrucks. Bereits im Vorfeld haben sich daher Anbieter und Dienstleister Gedanken gemacht, wie sich Firmen dabei helfen und wie sich darauf ein Geschäftsmodell aufbauen lässt.
Einer davon ist der Smart-Meter-Anbieter AlertMe, der seit einiger Zeit auch die von mobilen Mitarbeitern verursachten CO2-Emissionen erfasst. Der „Carbon Tracker“ genannte Dienst greift auf die von einem für 50 Pfund verkauften Zähler ermittelten Daten zurück. Sie werden in CO2-Ausstoß umgerechnet und an eine zentrale Software im Unternehmen weitergegeben, wo sie dann für Auswertungen und Belege zur Verfügung stehen.
Der Ecobutton versetzt PCs in Arbeitspausen auf Knopfdruck in den Schlafmodus. Eine Tastatureingabe genügt jedoch, um schnell wieder da weiterzuarbeiten, wo man unterbrochen wurde (Bild: Ecobutton).
In eine ähnliche Richtung gehen die Angebote von AMEE: Sie sollen Firmen zunächst einmal helfen, ihren CO2-Status zu ermitteln und ausgehend davon dann die richtigen und effektivsten Maßnahmen zu ergreifen.
In Deutschland hat das Start-up Kiwigrid ähnliche Ziele, konzentriert sich aber hauptsächlich auf private Haushalte. Ihnen will Kiwigrid durch das Auslesen des Verbrauchs der einzelnen Geräte Transparenz und Ansatzpunkte bieten, wo sich eventuell Investitionen in effizientere Geräte lohnen, beziehungswiese welches die schlimmsten Energieverschwender sind. So lange Nachweise aber nicht verpflichtend sind, werden sich wohl nur wenige Firmen in Deutschland darauf einlassen.
So funktioniert der Ecobutton bei PCs
Mehr Chancen – auch bei Privatanwendern – dürfte der ebenfalls aus Großbritannien stammende Ecobutton haben. Er kostet für deutsche Käufer 15 Pfund plus 1 Pfund Versand, also knapp unter 20 Euro pro Exemplar. Der Schalter wird auf dem Schreibtisch neben die Tastatur gelegt und via USB-Kabel mit dem Computer verbunden. Zum Betrieb ist die Installation einer Software notwendig. Laut Hersteller ist die bisher leider nur für Windows 2000, XP und Vista verfügbar, eine Mac-Version ist aber in Vorbereitung.
Durch Antippen des Ecobutton versetzt der Benutzer den Rechner in den energiesparendsten Schlafmodus – etwa, wenn er eine Pause macht, länger telefoniert, zu einem Meeting oder außer Haus geht. Ist die Unterbrechung vorbei, genügt ein Anschlag auf der Tastatur, um mit dem Computer nahezu umgehend wieder an dem Punkt weiterzuarbeiten, an dem aufgehört wurde.
Gegenüber dem manuellen Ruhigstellen des Rechners ist der Ecobutton durch die einfache und schnelle Handhabung im Vorteil. Dennoch ist eine bewusste Aktion des Benutzers notwendig. Um dafür Anreize zu schaffen, berechnet die Software für jedes Benutzen des Schalters, wieviel Kohlendioxid, Strom und damit Geld eingespart wurde. Eine interaktive Excel-Tabelle auf der Website soll Interessenten helfen, potenzielle Einsparungen auszurechnen.
Laut Hersteller kann ein Heimanwender durch regelmäßige Benutzung den durch ihn verursachten CO2-Ausstoß pro Jahr um ungefähr 135 Kilogramm reduzieren und ungefähr 60 Euro einsparen. Ein Unternehmen mit 50 PC-Nutzern, die durch Pausen, Meetings oder andere Unterbrechungen ihre Arbeitsgeräte täglich durchschnittlich zwei Stunden in den Schlafmodus versetzen, könne pro Jahr ungefähr 3,4 Tonnen CO2 einsparen und die Stromkosten um über 1400 Euro senken. Bei Anschaffungskosten von rund 1000 Euro lohnt sich der Ecobutton damit bereits nach weniger als zwölf Monaten. Für größere Firmen oder komplexere Netzwerke bietet Ecobutton auf Anfrage zusätzliche Software und Integrationshilfen an.
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1 Kommentar zu Strom sparen im Büro: drei einfache Möglichkeiten
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Ecobutton
Den Ecobutton finde ich richtig gut. Letzte Woche habe ich mir den bei Grünspar bestellt: http://www.gruenspar.de/stromspar-pcs-monitore/ecobutton.html (sehr interessant ist hier auch die eingängige Darstellung wieviel CO2 und Geld man mit dem Button sparen kann.
Ich war überrascht wie klein das Dingen ist. Auf den Bilder wirkt das sehr riesig. Nach dem Auspacken musste ich aber verblüfft feststellen, dass es doch eher die Größe einer zu klein geratenen Maus hat.