Am einfachsten lässt sich Strom natürlich durch eine Steckdosenleiste oder einen Überspannungsschutz mit Schalter einsparen – wenn dieser zum Arbeitsende immer betätigt wird. Das funktioniert aber in Firmen erfahrungsgemäß nicht – entweder weil es vergessen oder aus irgendwelchen Gründen abgelehnt wird. Also braucht es Lösungen mit einem gewissen Automatismus.
Belkin hat dafür eine Produktreihe namens „Conserve“ eingeführt. Dass dies keine Eintagsfliege ist und in dem Segment vom Hersteller bald weitere Produkte zu erwarten sind, zeigen das Investment in die Firma Juice im Mai und die Übernahme des Start-ups Zensi im April dieses Jahres. Kevin Ashton, Gründer und CEO von Zensi, ist im Zuge der Übernahme zu Belkin gewechselt und leitet nun die neu gegründete „Conserve Business Unit“.
Der Schalter des Überspannungsschutzes von Belkin lässt sich auf dem Schreibtisch platzieren, die Steckdosenleiste selbst darunter. Wird der Schalter nicht betätigt, schaltet sie nach elf Stunden sechs der acht Dosen ab (Bild: ZDNet).
Über Zensi ist wenig mehr bekannt, als dass es sich auf Energiemanagement spezialisiert hat und mit einer teilweise patentierten Technologie den Verbrauch von Energie entdecken und überwachen kann. Dazu erfasst Zensi Spannungsunterschiede in der Gebäudeverkabelung. Anhand dieser Daten lässt sich feststellen, welche Geräte an- oder ausgeschaltet sind und ein Profil des Energieverbrauchs erstellen.
Laut Ashton kann ein an das häusliche Stromnetz angeschlossenes Zensi-Gerät beispielsweise feststellen, wieviel Strom der Kühlschrank verbraucht oder welcher Betrag für den Fernseher im Standby ausgegeben wurde. Bereits im Laufe dieses Jahres will Belkin die Zensi-Technologie in seine Conserve-Produktfamilie integrieren und diese um mehrere Lösungen für das Energiemanagement erweitern. Details dazu wollte das Unternehmen aber auf Anfrage derzeit noch nicht verraten.
Intelligente Steckdose aus München
In eine ähnliche Richtung wie Belkins Ambitionen mit Zensi geht eine kürzlich vorgestellte, von Münchner Studenten, entwickelte intelligente Steckdose. Die ‚ALVA‘ genannte schlaue Dose erstellt Verbrauchsprofile, um Stromfressern auf die Spur zu kommen.
Dazu generiert sie für den Nutzer grafische Auswertungen des Energieverbrauchs seiner Geräte, die auf einer Internetseite einsehbar und mit Profilen anderer Nutzer vergleichbar sind. Außerdem kann ALVA persönliche Nutzungsmuster auswerten und darauf basierend Vorschläge zum Wechsel zu einem geeigneteren Stromtarif oder zum Austausch eines besonders Strom fressenden Geräts unterbreiten. Weiter sollen sich damit – ähnlich wie von T-Systems geplant – Geräte in der Wohnung von einem beliebigen Ort aus über das Internet von einem Laptop oder Mobiltelefon überwachen sowie ein- und ausschalten lassen.
Das Grundrauschen unterdrücken
Belkin Conserve mit Fernbedienung. Diese lässt sich beispielsweise in kleinen Büros neben der Tür anbringen, um alle unnötigen Verbraucher beim Verlassen des Raumes auf einmal auszuschalten (Bild: ZDNet)
Derzeit richten sich Belkins „Conserve“-Produkte in erster Linie noch an Heimanwender oder Kleinbüros und werden als energiesparender Überspannungsschutz statt Energiemanagement-Systeme verkauft. Es gibt im Wesentlichen zwei Ausführungen: eine mit Zeitschaltuhr, eine mit Fernbedienung.
Die als einfacher Schalter ausgeführte Fernbedienung aktiviert beziehungsweise deaktiviert die Stromzufuhr der Geräte, die an die sechs schaltbaren Steckdosen angeschlossen sind. Er lässt sich entweder auf dem Schreibtisch oder neben der Tür montieren, so dass das Ausschalten zum Arbeitsende möglichst bald zum Automatismus wird. Zwei weitere, unschaltbare Steckdosen sind für Geräte gedacht, die nicht ausgeschaltet werden dürfen, etwa den Router oder das Faxgerät.
Wahlweise gibt es auch eine Ausführung mit Timer. Sie unterbindet den Standby-Verbrauch zwar nicht ganz so gezielt, kostet dafür mit rund 40 Euro aber auch etwas weniger in der Anschaffung. Der Timer schaltet alle an die schaltbaren Steckdosenplätzen angeschlossen Geräte nach elf Stunden automatisch ab.
Ein über ein Kabel angebundener „An/Aus“-Schalter ist zudem auf dem Schreibtisch platzierbar. Über ihn lassen sich mit einem Tastendruck die schaltbaren Steckdosen ausschalten. Kurz vor dem automatischen Ausschalten warnt die LED auf dem Schalter durch Blinken. Ein Tastendruck verlängert die Stromversorgung um elf Stunden. Zum Ende der Arbeitszeit lässt sich die Stromversorgung aber auch über einen weiteren Tastendruck aktiv beenden. Selbst wenn das nicht geschieht, wird immerhin der nutzlose Energieverbrauch nachts, an Wochenenden und Feiertagen gestoppt.
Neueste Kommentare
1 Kommentar zu Strom sparen im Büro: drei einfache Möglichkeiten
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.
Ecobutton
Den Ecobutton finde ich richtig gut. Letzte Woche habe ich mir den bei Grünspar bestellt: http://www.gruenspar.de/stromspar-pcs-monitore/ecobutton.html (sehr interessant ist hier auch die eingängige Darstellung wieviel CO2 und Geld man mit dem Button sparen kann.
Ich war überrascht wie klein das Dingen ist. Auf den Bilder wirkt das sehr riesig. Nach dem Auspacken musste ich aber verblüfft feststellen, dass es doch eher die Größe einer zu klein geratenen Maus hat.