Auf dem Galaxy S läuft die noch aktuelle Android-Version 2.1. Das demnächst verfügbare 2.2-Update soll per FOTA (Firmware Over-the-Air) nachgeschoben werden. Laut Samsung ist die Aktualisierung für das I9000 bereits in Arbeit. Hoffentlich führt der Hersteller diese Politik auch fort – bei den ersten beiden Androiden haben die Koreaner die Software-Updates etwas schleifen lassen.

Anstelle des Standard-Interfaces von Android kommt Samsungs hauseigene TouchWIZ-Oberfläche in der aktuellen Version 3.0 zum Einsatz. Sie ist auch auf dem Samsung Wave zu finden, das allerdings mit dem Bada-Betriebssystem läuft. Dementsprechend gibt es ein paar Unterschiede: So lassen sich beim Galaxy beispielsweise Verknüpfungen zu Applikationen auf dem Homescreen ablegen, was beim Wave nicht funktioniert.

Grundsätzlich ist die Oberfläche stark an das Standard-Interface von Android angelehnt. Es gibt bis zu sieben Homescreens, die Anzahl kann der Nutzer frei einstellen. Die von Samsung als Idle-Screens bezeichneten „Seiten“ lassen sich mit Widgets und Verknüpfungen frei anpassen. Einige Mini-Programme für den Homescreen werden mit dem Gerät ausgeliefert, weitere gibt es im Android Market.

Unten auf dem Startbildschirm befindet sich ein Dock, das an die iPhone-Oberfläche erinnert. Es enthält Shortcuts zu den Funktionen Telefon, Kontakte, SMS und Hauptmenü. Auch diese Anwendungen hat Samsung überarbeitet und auf TouchWIZ-Look getrimmt. Bei der Wählfunktion ist das ganz gut gelungen – große Unterschiede zum Android-Standard gibt es aber nicht. Besser ist die Anpassung bei den Kontakten, hier hilft eine Buchstabenleiste im iPhone-Stil auf der rechten Seite, um schnell durch die Liste zu scrollen. Die SMS-Applikation gefällt nicht ganz so gut. Sie zeigt eine relativ große Vorschau der einzelnen Nachrichten. Aber häufig muss man auf die SMS tippen, um sie vollständig lesen zu können, da die letzten Buchstaben sind abgeschnitten.

Das Hauptmenü, das Verknüpfungen zu allen Apps enthält, wird Android-untypisch horizontal statt vertikal gescrollt. Dafür darf der Anwender die Reihenfolge der Icons ändern – bei anderen Android-Geräten sind sie schlicht alphabetisch sortiert.

Hier und da ist die Bedienung nicht ganz logisch. Wer beispielsweise ein Foto macht und danach auf den Wiedergabe-Knopf drückt, kann weder mit dem Finger zum nächsten Bild wischen noch mittels Zwei-Finger-Zoom vergrößern. Hier stehen Vor- und Zurückpfeile sowie Plus- und Minustasten zur Verfügung. Geht man über das Hauptmenü in die Galerie, klappt es auf einmal mit Wischen und Multitouch – beim gleichen Foto.

Ein Novum ist die Swype-Tastatur. Statt Texte zu tippen, fährt man mit dem Finger von Buchstabe zu Buchstabe über die virtuellen Tasten und hebt ihn erst am Wortende. Sofort erscheint das gewünschte Wort – oder eine Liste mit Vorschlägen, wenn mehrere Schreibweisen in Betracht kommen. Das funktioniert flott und gut. Wer sich partout nicht daran gewöhnen kann, tippt im Hoch- oder Querformat auf einem virtuellen QWERTZ-Tastenfeld.

Was dem i9000 fehlt, ist ein Trackball, ein Vier-Wege-Pad oder ein optischer Sensor. Denn wenn man beispielsweise getippten Text korrigieren möchte, etwa in Notizen, E-Mails oder SMS-Nachrichten, kommt man mit dem Finger nicht buchstabengenau an die gewünschte Stelle. Das iPhone bietet für diesen Fall eine virtuelle Lupe, die das genaue Navigieren ermöglicht, die meisten Android-Phones haben einen Trackball zum Verschieben des Cursors.

Neueste Kommentare 

13 Kommentare zu Samsung Galaxy S: iPhone-Konkurrent mit Riesen-Display

Kommentar hinzufügen
  • Am 11. August 2010 um 17:09 von Milestone

    SAR Wert
    Leider findet in solchen Tests der SAR Wert selten Beachtung. Dabei geht es doch um unsere Gesundheit!
    Für mich dann auch folgerichtig ein schwergewichtiges Kaufargument.
    Iphone4 = 1,1
    SamsungSI9000 = 0,24
    Dabei sollte man wissen das es eine Empfehlung für einen Wert

  • Am 23. Juli 2010 um 15:54 von Bulletdemon

    Navigationstasten für die Texteingabe
    Hi,
    also das Samsung Galaxy S I9000 besitzt Tasten um im Text bei der Eingabe oder der Korrektur zu navigieren. Man muß einfach länger auf die „?123“ Taste drücken dann wechselt er auf eine Bildschirmtastatur mit Cursortasten, einer Taste zum Auswählen von Text, Möglichkeiten zum Kopieren und Ausschneiden von Text und noch zum Löschen von Text. Alles kein Problem, nur ein bisschen versteckt. Ich versteh einfach nicht warum das immer bemängelt wird daß das fehlt, obwohl es auf dem Telefon vorhanden ist.
    Gruß Bullet

  • Am 14. Juli 2010 um 9:49 von Typo-Finder

    Swype-Tastatur?
    Ist bei den Pro- und Kontrapunkte nicht viel eher eine Swipe-Tastatur als eine Swype-Tastatur gemeint?

  • Am 11. Juli 2010 um 17:37 von Michael Petermann

    Bepunktung
    Die Teilbepunktung Leistung ist zu niedrig im vergleich zum HTC desire welches 10 erhielt, in den verschiedenen Benchmarks wurde nachgewiesen das das Galaxy mehr als doppelt so schnell bei spielen und apps ist. Und auch die Akkulaufzeit ist mit einem Tag und entsprechend 7 Punkten relativ gering bepunktet wenn das Galaxy was kürzer durchält 8 Punkte bekommt. Die vergleichbarkein der Tests sollte gegeben sein

    mfg

    Michael

  • Am 10. Juli 2010 um 18:01 von Jonathan Ahrens

    Guter bericht, aber reitet etwas viel auf dem Gehäuse rum
    hallo,

    alles in allem ein gelungener Bericht, allerdings wird dann mit gefühlten 50% des textes nur auf dem Plastikgehäuse rumgeritten. Ich hatte es in der Hand und es ist mir nur minimal störend aufgefallen. Auf die extreme Leistungsfähigkeit wird kaum eingegangen. Grafikleistung ist wesentlich höher als bei Desire und co. Außerdem habe ich das Gefühl das die Akkulaufzeit nicht ganz stimmen kann, unter meinem Nutzungsprofil hielt das gerät 3 Tage durch und auch andere Test zeigen ein besseres Ergebniss. Auch was die Bepunktung im Vergleich zum Desire angeht, kommen bei mir Zweifel auf. Ich habe beide Geräte getestet und kam zum Schluss das beide etwa gleichgut sind. Die Nase auf der Rückseite erhöt den Haltekomfort und schützt die Rückseite wenn das Gerät auf dem Tisch liegt. Hier wird sie als Negativpunkt genannt

  • Am 2. Juli 2010 um 15:48 von Apollo

    Billige Anmutung….
    Lieber Verfasser des eigentlich tollen Testberichtes. Die von ihnen angesprochene "billige Anmutung" des Rückens hat einen triftigen Grund: Das Senden sowie der Empfang von Telefonsignal, Bluetooth, Wlan, GPS funktionieren damit störungsfrei. Im Gegensatz zu dem ach-so-tollen-und-schicken iPhone 4 mit Aluring und Glasrücken. Was nutzt mir so ein superschicker Schrott, wenn ich damit nur telefonieren kann, wenn ich es wie eine vollgekackte Windel anfasse.

    • Am 2. Juli 2010 um 16:01 von Daniel Schraeder

      AW: Billige Anmutung….
      Hallo Apollo,

      danke für den Kommentar. Sicher – es gibt immer zwei Extreme. Zwischen dem "billigen Plastik" des Galaxy S und dem "edlen Glas-und-Stahl-Aufbau" des iPhone 4 liegen beispielsweise HTC Desire, HTC Legend oder Google Nexus One. Gummierte Kunststoffteile, Soft-Finish und Metall beziehungsweise Alublock mit Kunststoffflächen scheinen Strahlung ebenfalls durchzulassen – fühlen sich aber besser an ;-)

      Beste Grüße
      Daniel Schraeder

      • Am 2. Juli 2010 um 21:42 von Apollo

        AW: AW: Billige Anmutung….
        Hallo Herr Schraeder,

        da kann ich ihnen nur zustimmen. Mir hatte es nur aufgestoßen, da sie diesen „Makel“ in ihrem Bericht direkt mit dem iPhone verglichen haben und nicht mit besagten Modellen die es ganz offensichtlich besser hinbekommen haben. Zudem bekommt man dadurch, ob gewollt oder nicht, den Eindruck vermittelt das wäre ein so großes Manko, dass es die technische Überlegenheit zu nichten machen würde. Dies sollte durch die freundliche Ergänzung ihrerseits ja damit hoffentlich erledigt sein. Kleine Anmerkung noch dazu: Meist werden diese Geräte in Schutzhüllen (welcher Art auch immer) genutzt. Daher wird man in der Regel eh kaum Kontakt mit dem Gehäuse haben. Wobei dies keine Entschuldigung dafür sein sollte.

        MfG
        Apollo

    • Am 17. Juli 2010 um 14:27 von kameiro

      AW: Billige Anmutung….
      Man merkt, dass Sie noch nicht mit dem iPhone telefoniert haben und das nachbeten, was eine Verbraucherorganisation in den USA herausgefunden haben will. Haben Sie schon mal gesehen, wie man das iPhone halten muss, dass die besagte Stelle links unten vollständig bedeckt ist und die Haut sozusagen einen „Kurzschluss“ auslöst? Das geht nur mit höchster Anstrengung und verkrampfter Hand. Deshalb haben weder ich noch 2 Bekannte, die das neue iPhone haben, irgendwelche Probleme, so wie wohl 99,99% aller Besitzer. Und wenn, wie Sie schreiben, das Handy sowieso in einer Hülle verschwindet, dann können Sie auch beim iPhone mit jedem noch so seltsamen Klammergriff zupacken.

      • Am 14. August 2010 um 13:37 von Apollo

        AW: AW: Billige Anmutung….
        Ja ja, schon klar. Lemming.

        Dann fragen sie mal einen "LINKSHÄNDER" denn um die geht es dabei. Und ein Linkshänder erzeugt den "Kurzschluss" bei völlig normaler Handhaltung.

        Boah, das sich diese Ich-hab-ein-iPhone-und-dann-muss-es-gut-sein mit dem Stockholmsyndrom behafteten Mainstreamlemminge immer und überall zu verteidigen versuchen um diesen Kauf (oder wie die meisten, die es sich eigentlich gar nicht leisten könnten und per Wuchervertrag haben) zu rechtfertigen. Oh jemineh, trefft euch in einem Park, stellt eine iPhone-Götzenfigur auf und betet euren Führer an, der euch den Sonnenaufgang als seine neueste revulutionäre Entwicklung verkauf.

        • Am 16. August 2010 um 10:15 von Turbodog

          AW: AW: AW: Billige Anmutung….
          Endlich jemand der es auf den Punkt bringt….danke

    • Am 7. November 2010 um 10:42 von bovl

      AW: Billige Anmutung….
      und außerdem ist es wirklich angenehm leicht, was was auch das tragen in der Hemdtasche nicht unangenehm macht. Leider ist Samsung nicht gerade besnders schnell bei der veröffenltichung von Updates. Allerdings hat dafür das update auf froyo problemlos funktioniert (ohne Bugs bisher).

  • Am 1. Juli 2010 um 23:28 von Thomas

    Falsche Preisangabe
    Das Smartphone ist über Geizhals bereits für 435 Euro zu haben.

    Anmerkung der Redakion: Der Preis ist nicht falsch. ZDNet gibt immer die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers an.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *