Die chinesische Regierung blockiert Teile von Googles chinesischer Suchmaschine Google.cn. Seit gestern steht Nutzern in der Volksrepublik die Funktion Suggest nicht mehr zur Verfügung. Sie unterbreitet während der Eingabe eines Begriffs automatisch Suchvorschläge. Wird einer der Vorschläge ausgewählt, erscheinen anschließend keine Resultate.
„Es scheint, als würden mit Google Suggest erzeugte Suchanfragen auf dem chinesischen Festland blockiert“, heißt es in einer Mitteilung des Suchanbieters. „Normale Suchanfragen, die nicht auf Vorschlägen basieren, sind nicht betroffen.“
Google wartet derzeit auf eine Verlängerung seiner Internet-Content-Provider-Lizenz (ICP), die für den Betrieb einer gewerblichen Website wie Google.cn benötigt wird. Um die gestern ausgelaufene Lizenz erneuert zu bekommen, hatte das Unternehmen Anfang der Woche eine Forderung Chinas erfüllt und die automatische Umleitung seiner chinesischen Websuche nach Hongkong aufgehoben.
Einige Google-Dienste werden in China scheinbar ununterbrochen gesperrt. Dazu gehören laut einer von Google betriebenen Status-Website Blogger, Youtube, Picasa und Sites. Die Blockade der Suchvorschläge ist für Nutzer von Google.cn wohl in erster Linie lästig. Statt einen Vorschlag aus dem Drop-Down-Menü übernehmen zu können, müssen sie ihn selbst in das Suchfeld eintragen.
Schon früher hatte die Suggest-Funktion Google in China Probleme bereitet. Im vergangenen Jahr warfen Regierungsvertreter dem Unternehmen vor, die Suchvorschläge seien pornografisch, und forderten es auf, die Funktion abzuschalten.
Nutzer innerhalb Chinas, die automatisch generierte Vorschläge für Suchanfragen nutzen, erhalten keine Resultate mehr (Screenshot: ZDNet).
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