Das X10 Mini Pro ist mit allem ausgestattet, was ein gutes Smartphone ausmacht. Telefoniert wird weltweit per Quad-Band-GSM. Für die Verbindung ins Internet steht UMTS samt HSPA für schnelle Up- und Downloads zur Verfügung. Weitere Features sind WLAN (802.11b/g) und Bluetooth 2.1 mit EDR.

Darüber hinaus gibt es viele Sensoren: Beschleunigungssensor, Helligkeitssensor, der das Display an das Umgebungslicht anpasst und Annäherungssensor, der die Anzeige abschaltet, wenn man das Handy beim Telefonieren ans Ohr hält. Ferner kann der Nutzer auf einen digitalen Kompass zur Ausrichtung der Karte zurückgreifen.

Wer das Gerät per USB mit dem Rechner verbindet, kann wählen, ob er den Akku laden oder auf den Speicher der Micro-SD-Karte zugreifen will, die sich übrigens unterhalb des Akkudeckels verbirgt. Der Wechsel der Karte ist aber möglich, ohne das Gerät ausschalten zu müssen. Alternativ lässt sich auch die Sony-Ericsson-Software PC Companion zum Übertragen von Musik und zum Aktualisieren der Software installieren – direkt per Menü, wenn das Xperia verbunden wird.

Das Display überzeugt genauso wenig wie beim Mini. Es löst mit 240 mal 320 Pixeln nur halb so viele Bildpunkte auf wie das iPhone 3GS, das inzwischen vom größeren Bruder des Mini, dem Xperia X10, ebenfalls schon um das Doppelte überboten wurde. Das iPhone 4 zeigt sogar noch mehr Punkte an. Dementsprechend pixelig und unscharf wirkt die Darstellung. Noch dazu ist die Anzeige nicht hell genug. Nicht nur im Vergleich zu den gestochen scharfen OLEDs anderer Top-Modelle, sondern auch verglichen mit dem LCD des iPhone, ist es extrem dunkel und bei Sonneneinstrahlung kaum noch abzulesen.

Bedienung

Trotz der geringen Auflösung klappt die Bedienung des X10 Mini Pro mit dem Touchscreen erstaunlich gut. Die Entwickler haben das Android-Betriebssystem umgebaut, um es an die Gegebenheiten des Winzlings anzupassen. Das fängt beim untypischen Homescreen an: Jede Seite zeigt nur ein Widget – bei anderen Android-Handys kann man so viele Mini-Programme und Verknüpfungen zu Apps oder Kontakten hinzufügen, wie auf das Display passen. Dafür wird wird mit jedem neuen Widget ein weiterer Screen generiert. Zwischen den einzelnen Bildschirmen wechselt man mit einem Fingerstreif von links nach rechts.

Der Startbildschirm zeigt in jeder Ecke ein Icon zu den am häufigsten genutzten Anwendungen. Standardmäßig sind das SMS, MP3-Player, Telefon und Kontakte. Wer möchte, kann dort komfortabel per Drag and drop andere Programme platzieren.

Wer den Hauptbildschirm nach oben verschiebt, holt das Apps-Menü in den Vordergrund. Hier finden sich die Verknüpfungen zu allen von Haus aus aufgespielten Programmen. Mehr Apps lassen sich aus dem Android Market nachinstallieren, der inzwischen circa 90.000 Programme enthält. Jede Seite zeigt neun Icons, wer mehr sehen will, scrollt nach rechts – ein Fingerwisch nach unten holt wieder den Homescreen in den Vordergrund. Schön gelöst. Fast alle Android-Anwendungen laufen auch trotz der geringen Auflösung und der kleinen Anzeige problemlos auf dem X10 Mini.

Auf die Multitouch-Bedienung hat Sony Ericsson verzichtet. Klar, Android 1.6 bietet kein Multitouch, aber bereits im dritten Quartal soll ein Update auf 2.1 kommen, das die Mehrpunkt-Bedienung unterstützt. Zweifingerzoom bleibt trotzdem außen vor. Obwohl ein kapazitiv arbeitender Touchscreen eingebaut ist, der auf Berührung und nicht auf Druck reagiert, ist er leider auch nach dem Update nicht in der Lage, mehr als einen Finger zu erkennen.

Für kürzere Ausflüge ins Netz eignet sich das X10 – Nachrichten lesen, eine Fahrplanauskunft oder Wettervorhersage, Einchecken vorm Flug oder Nachschlagen in Wikipedia sind kein Problem. Allerdings wird der Text schon arg klein. Wenn man ihn vergrößert, passen nur noch ein paar Wörter auf das Display. Wer häufig mobil surft, ist wohl mit einem größeren Gerät besser beraten. Immerhin hat Sony Ericsson Road Sync auf das Gerät gepackt. Somit unterstützt es trotz Android 1.6 Exchange-Server.

Zum Schreiben steht die vom X10 Mini bekannte, virtuelle Handy-Tastatur samt Texteingabehilfe zur Verfügung. Bereits nach kurzem Training tippt es sich auf dem winzigen Display erstaunlich gut. Für längere SMS-Nachrichten, E-Mails oder Facebook-Updates klappt man einfach die mechanische Tastatur aus. Der Druckpunkt der Tasten ist erstaunlich gut, und nach kurzer Übung trifft man auch den richtigen Knopf – meistens zumindest. Denn beim wirklich flotten Tippen kommt der im Vergleich zu den Tasten viel zu dicke Daumen auch gerne mal auf den benachbarten Buchstaben. Für häufig genutzte Sonderzeichen sowie Zahlen gibt es doppelt belegte Tasten, mit dem blauen Punkt ganz unten links schaltet man um.

Unterm Strich kann man sagen, dass die Tastatur zwar nicht perfekt ist, aber ein guter Kompromiss, der sich auf so wenig Platz unterbringen lässt. Zumindest erlaubt sie ein deutlich flotteres Schreiben von Kurznachrichten und E-Mails als jedes virtuelle Tastenfeld auf dem Touchscreen.

Neueste Kommentare 

1 Kommentar zu Mini-Androide mit Tastatur: Xperia X10 Mini Pro im Test

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  • Am 22. Juli 2010 um 15:25 von Fony

    Outdated
    Android 1.6, kein Multitouch, verkratzendes Display.
    Nee danke, stand auch vor der Entscheidung und es ist ein HTC HD Mini geworden. Bin sehr zufrieden seit 3 Wochen.

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