Einführung von Google Apps bei der Stadt Los Angeles verzögert sich

Der 30. Juni ist als Termin geplatzt. Nun drohen Google Kosten von über 100.000 Dollar. Ein wichtiges Problem sind Sicherheitsbedenken des Polizeipräsidiums.

Google Apps

Die Umstellung der Stadtverwaltung von Los Angeles auf Google Apps wird sich laut einem Bericht von Marketwatch verzögern. Die zusätzliche Zeit, um die verschiedenen Abteilungen der Stadt zu migrieren, kostet Google bares Geld. Die Schätzungen belaufen sich nach Informationen von Marketwatch auf über 100.000 Dollar (rund 78.000 Euro).

Der 30. Juni war der Termin, an dem alle Mitarbeiter der Stadt Los Angeles mit dem Cloud-System arbeiten sollten. Google habe ihn jedoch nicht eingehalten, schreibt Marketwatch. Dem Stadtrat von Los Angeles sei wiederholt mitgeteilt worden, dass die Kosten für die verlängerte Benutzung des alten Novell-Systems die 400.000-Dollar-Marke (310.000 Euro) übersteigen könnten. Google habe jedoch erklärt, dass man eher bei 135.000 Dollar (105.000 Euro) liege und dass das Unternehmen die Zusatzkosten für die letzten Systemanpassungen tragen werde.

In dem Bericht wird auch der wichtigste Grund für die Verzögerung genannt: Das Polizeipräsidium der Stadt hat Sicherheitsbedenken. Marketwatch schreibt, das Los Angeles Police Department (LAPD), das an die Sicherheitsvorgaben des kalifornischen Justizministeriums gebunden ist, habe in einem Bericht erklärt, dass es Bedenken wegen der bei Google Apps eingesetzten Datenverschlüsselung und der Trennung der stadteigenen Daten von den von Google verwalteten Daten habe. Bedenken gibt es auch wegen der Hintergrundzugriffe von Google-Angestellten, die Zugriff auf Informationen des Polizeipräsidiums hätten.

Zusätzlich hätten laut Bericht Mitarbeiter des Präsidiums, welche die Software im Rahmen eines Pilotprojekts einsetzten, Verzögerungen beim Empfang von E-Mails festgestellt: „Da das LAPD ununterbrochen im Einsatz ist und bei für die öffentliche Sicherheit relevanten Ereignissen in der ganzen Stadt auf ein Blackberry-E-Mail-System angewiesen ist, sind solche Verzögerungen unannehmbar.“

Ein Google-Sprecher sagte, er sei mit dem bisherigen Fortschritt des Projekts – dem ersten seiner Art – zufrieden. Sein Unternehmen arbeite mit der Stadt und dem Systemintegrator zusammen, um die gefundenen Probleme zu erfassen und zu beseitigen. Bislang seien 10.000 Mitarbeiter der Stadt auf Google Apps umgestellt worden. Weitere 6000 würden bis Mitte August migriert. Danach gehe man daran, die 13.000 Mitarbeiter des Polizeipräsidiums mit dem neuen System auszustatten.

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