Die besten Grafikchips in Laptops unter 900 Euro

Im Notebook-Preisbereich von 545 bis 900 Euro tummeln sich zahlreiche Geräte mit Grafiklösungen der unteren, mittleren und oberen Mittelklasse. Folgende ATI-GPUs kommen derzeit zum Einsatz.

HD 5650, 5730: das A-Team für Spieler

Das obere Ende der ATI-Mittelklasse (5000er-Serie) unterstützt DirectX 11. Die GPUs können mit GDDR3-Videospeicher ausgestattet sein, in der Regel lötet der Hersteller aber günstigere 1024 MByte DDR3-RAM ein. Die HD 5730 ist eine höher taktende HD 5650 (550 versus 650 MHz). Der Grafik-Benchmark 3D Mark 2006 erreicht typischerweise Werte um 6600 (HD 5650) beziehungsweise 7257 (HD 5730) Punkte. Eine Nvidia im ähnlichen Segment angesiedelte Nvidia GT 330M ist mit 6232 Punkte weit abgeschlagen.

Die Spiele-Benchmarks bescheinigen der HD 5730 sehr gute Werte. Lediglich in World in Conflict scheint eine GT 330M schneller zu sein. Die HD 5730 hat wie die HD 5650 ein sehr gutes Preis/Leistungs-Verhältnis. Leider gibt es die HD 5730 nur in wenigen Modellen von Acer, Asus und MSI. In günstigeren Notebooks ist die HD 5650 zu finden. Sie dominiert mit ihrer Vorgängerin HD 4650 die 3D-Benchmarks und aktuelle Spiele wie Modern Warfare 2.

Wer für unter 700 Euro zu einem Notebook mit einer der beiden Grafikkarten kommt, macht keinen Fehler. Geräte ab 599 Euro wie das Toshiba L650D-10H (AMD Athlon II P520 mit 2,3 GHz), sind jedoch auch schon gesichtet worden.

HD 5165: der Exot

Die HD 5165 ist trotz der 5 im Namen eine Direct-X-10,1-GPU. Es handelt sich um eine umbenannte HD 4650 mit leicht erhöhtem Takt (600 statt 550 MHz). Die GPU ist typischerweise mit 1024 MByte DDR3-Speicher bestückt. Mit 6125 Punkten im 3D Mark 06 und 30 fps bei Crysis (Details High) kann die GPU aber ernst genommen werden. Dass sie kein DirectX-11 beherrscht, kann man verschmerzen. DirectX-11-Spiele könnten ohnehin nicht flüssig in hohen Detailstufen wiedergegeben werden.

HD 4650 / 4670: der Klassiker

ATIs 4000er-Serie wurde von den DirectX-11-fähigen 5000er-GPUs Anfang 2010 abgelöst. Dennoch werden die Chips immer noch in einigen neuen Laptops eingesetzt. Die Radeon HD 4650 hat fast immer 1 GByte DDR3-VRAM. Die Taktung ist je nach Hersteller variabel, liegt üblicherweise aber bei 550 MHz (Kern) sowie 700 MHz (Speicher).

Der große Bruder HD 4670 basiert auf der HD 4650, arbeitet jedoch mit höheren Taktraten (600 MHz). Er taucht neuerdings unter dem Namen Radeon HD 565v auf. Die Nachfolgegrafikkarte ist die etwa gleichschnelle HD 5650. Die Ähnlichkeit in der Performance bescheinigt der 3D Mark 06, aber auch Modern Warfare 2 oder Crysis. Die GPUs gibt es teilweise für weniger als 600 Euro. Das Toshiba Satellite Pro L500-1T5 ist zum Beispiel für 570 Euro zu haben.

HD 5470, 5450, 5430: die kleinen Spieler

Die GPUs der ATI-5400-Reihe beherrschen DirectX-11-Effekte und zeichnen sich durch einen geringen Strombedarf zwischen 12 und 15 Watt aus (Last). Gefertigt wird der Park XT Chip in 40 Nanometern. Die HD 5470 greift auf 512 MByte DDR3-Videospeicher zu, es kann aber auch Varianten mit langsameren DDR2-Speicher geben. Der Speicher taktet mit 800 MHz, der Kern mit 750 MHz. Die HD 5450 und 5430 haben einen geringeren Kerntakt (bis 675 MHz).

Die Spieleleistung ist gering. Im 3D Mark 06 geht es nicht über schwache 3376 Punkte hinaus. Die Spieletests zeigen, dass mit der HD 5470 nicht viel zu holen ist. Modern Warfare ruckelt mit 18 Bildern dahin, World in Conflict mit 17 und Crysis 14. Noch geringer würde das Ergebnis mit den niedriger taktenden Schwestermodellen HD 5450 und HD 5430 ausfallen.

Wer einen Laptop mit der HD 54xx kauft, bei dem sollten aktuelle und vor allem anspruchsvolle Games nicht auf der Wunschliste stehen. Ab und an ein Spiel in niedrigen Auflösungen/Details ausführen – das funktioniert. Ältere Spiele wie Left 4 Dead laufen in hohen Details aber durchaus flüssig.