Fernsehjournalist einigt sich in Urheberrechtsfall mit Youtube


Tur bei der Arbeit (Bild: Bob Tur)

Der Fernsehreporter Bob Tur, hat in seinem Urheberrechtsprozess einen Vergleich mit dem Videoportal Youtube geschlossen. Er zahlt 20.000 Dollar (15.500 Euro) an Youtube. Dafür verzichten die Vertreter der zu Google gehörenden Videosharingsite auf weitere rechtliche Schritte gegen Tur und seine Anwälte. Dem Journalisten aus Los Angeles wird vorgeworfen, vertrauliche Gerichtsdokumente von seinem Youtube-Prozess an CNET-Reporter Greg Sandoval weitergegeben zu haben.

Bob Tur wurde bekannt, weil er zuerst Fernsehberichte von Verfolgungsjagden der Polizei aus einem Hubschrauber lieferte. 2006 hatte sein Unternehmen Youtube wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt. In dem jetzigen Vergleich verpflichtet sich Tur, dieselbe Klage nicht noch einmal einzureichen. Youtube will dafür seine Antrag vor einem Bundesgericht, Geldstrafen gegen Turs Anwälte von Proskauer Rose zu verhängen, nicht weiterverfolgen. Auch alle anderen möglichen Sanktionen sollen fallen gelassen werden.

Youtube hatte behauptet, dass Gerichtsdokumente mit Aussagen von Google-CEO Eric Schmidt von Tur an die Presse weitergegeben und im vergangenen Herbst in Auszügen veröffentlicht wurden. Schmidts Aussagen vor Gericht beschreiben unter anderem Googles Entscheidung, 1,65 Milliarden Dollar (1,28 Milliarden Euro) für Youtube zu zahlen.

In dem sechs Seiten langen Dokument zum Vergleich räumt keine der beiden Parteien ein Fehlverhalten ein. Laut Vergleich soll auch keine „eine Presseerklärung abgeben oder die Presse für eine Bestätigung kontaktieren“. Die Streitparteien „kommen überein, keine öffentlichen Erklärungen abzugeben, die nicht mit den Bedingungen des Vergleichs identisch sind“.

Im Januar 2010 hatte Tur zugestimmt, dass seine E-Mails und Telefonaufzeichnungen einem Dritten, FTI Technology, für eine vertrauliche Untersuchung übergeben werden. Bei dieser Gelegenheit händigte Tur auch eine Festplatte aus, deren Inhalte durch siebenfaches Überschreiben gelöscht worden waren. Das, so Tur, habe mit einer Neuinstallation des Betriebssystems zu tun gehabt, um den Rechner seiner Tochter zu übergeben.

Ein Richter hatte im Juni Youtube bei einem Urheberrechtsstreit mit Viacom Recht gegeben. Die Video-Site sei rechtlich durch den Digital Millennium Copyright Act (DMCA) geschützt. Viacom hat dagegen jetzt Berufung eingelegt.

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ZDNet.de Redaktion

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