Öko-Label für Rechenzentren: Umsetzung wird schwierig

Augenblicklich ist die Anzahl sparsamer und energieeffizienter Rechenzentren noch überschaubar. Es gibt beispielsweise Projekte von Yahoo und Microsoft, neue Rechenzentren mit Außenluft zu kühlen. Yahoo setzt dies bei einem Komplex in Buffalo im US-Bundesstaat New York um, Microsoft in der irischen Hauptstadt Dublin.

Ein im Aufbau befindliches Facebook-Rechenzentrum, IBM in Zürich, ein Rechenzentrum in London und eines in Helsinki nutzen die unvermeidliche Abwärme, um umliegende Gebäude oder gar ganze Wohnviertel zu heizen. In Deutschland hat etwa 1&1 mit einem „grünen Rechenzentrum“ ausgerechnet in einer ehemaligen Brennelementefabrik in Hanau für Aufsehen gesorgt.

All das sind aber noch Vorzeigeprojekte und erste Gehversuche. „In Zukunft wird der Druck aber zunehmen“, ist sich Gartner-Experte Mingay sicher. „Dann werden beide Geschäftspartner von einem Label wie dem Energy Star profitieren. Sie dokumentieren damit, dass sie ihre Bemühungen um Energieeffizienz ernst nehmen.“ Auch gegenüber internen und externen Interessengruppen kann das Zertifikat dann Glaubwürdigkeit demonstrieren.

Auch IDC-Analyst Giorgio Nebuloni ist überzeugt, dass Initiativen wie der Energie Star in Zukunft mehr Kraft bekommen werden. In Großbritannien sind Rechenzentren schon vom Carbon-Reduction-Commitment-Gesetz (CRC) betroffen. Das CRC schreibt seit April dieses Jahres verbindlich Energieeinsparungen und Reduzierung der Kohlenstoffemissionen vor. Die Diskussion in Deutschland ist dazu noch nicht angelaufen. Die Betonung liegt aber auf „noch“.

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