Mozilla unbeeindruckt von Gratislizenz für Videocodec H.264

"Die Ankündigung der MPEG LA ändert gar nichts", sagt Vice President Mark Shaver. Zudem ist nicht sicher, ob H.264 in vier Jahren noch relevant sein wird. Die IEC akzeptiert schon jetzt Patente für den Nachfolgestandard H.265.

Mozilla zeigte sich wenig begeistert von der Ankündigung der MPEG LA, auch nach 2014 keine Lizenzgebühren für Videoinhalte im AVC/H.264-Format zu erheben. Die Regelung gilt nur für Sites, deren Inhalte für den Endkunden kostenlos sind.

„Diese Ankündigung ändert gar nichts, was die kommenden vier Jahre angeht“, sagte Mike Shaver, Mozillas Vice President für Engineering, dem britischen Fachmagazin The Register. Für diesen Zeitraum war H.264 auch bisher kostenlos nutzbar.

„Tatsache ist: Die International Electrotechnical Commission nimmt bereits Patentanträge für den Standard H.265 entgegen. Mit dem Aufkommen von unbelasteten Technologien wie WebM stellt sich die Frage, ob H.264 im Jahr 2014 überhaupt noch relevant sein wird.“

Egal ob lizenzfrei oder nicht: H.264 repräsentiert einen geschlossenen, patentierten Standard, der Mozillas und Operas Open-Source-Philosophie entgegen steht. Ob die Zukunft – wie von Shaver angenommen – in Googles freiem Containerformat WebM liegt, ist dennoch fraglich. Viele Mobilgeräte sind aufgrund fehlender Decoder-Chips nicht in der Lage, WebM abzuspielen.

Darüber hinaus könnte die MPEG LA Google einen Strich durch die Rechnung machen. Laut The Register ist sie dabei, eine Patentgemeinschaftslizenz für WebM zusammenzustellen.

Themenseiten: Google, Internet, Kommunikation, Mozilla, Open Source, Software, Urheberrecht

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