Die Fraunhofer-Forscher haben ihren Filter auf einem iPod Touch installiert (Bild: Fraunhofer).
Forscher des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie (IDMT) haben auf der 50. Internationalen Funkausstellung in Berlin (IFA) eine Technologie vorgestellt, die Störgeräusche und akustische Echos bei Telefongesprächen reduziert. Sie ist auf Schwerhörige zugeschnitten, bringt aber auch normal hörenden Menschen Vorteile.
Basis sind Algorithmen, die auch in Hörgeräten zum Einsatz kommen. Das System erkennt Hintergrundrauschen – etwa, wenn jemand in einer lauten Umgebung telefoniert – und reduziert es auf ein Minimum.
Jeder Schwerhörige hat zudem individuelle Frequenzen, die ihm Probleme bereiten. „Angepasst an den einzelnen Nutzer werden leise Signale verstärkt. Laute Signale bleiben jedoch unverändert, da sie sonst als unangenehm laut empfunden würden“, erklärt Stefan Goetze von der Projektgruppe Hör-, Sprach- und Audiotechnologie am IDMT.
Die Technik lässt sich in jedes Audiogerät integrieren und funktioniert auch beim Telefonieren mittels Voice over IP (VoIP). Die Forscher haben bis dato einen iPod Touch, eine Telefonanlage, ein Videokonferenzsystem sowie einen Fernseher damit ausgestattet. Erste Produkte mit eingebautem Störgeräuschefilter könnten in zwei Jahren auf den Markt kommen, schätzt Goetze.
Eine Herausforderung bestehe derzeit noch darin, das System bedienfreundlicher zu machen: Die Nutzer sollen die Algorithmen möglichst leicht an ihre Bedürfnisse anpassen können. So könnte das System für jeden Anruf so eingestellt werden, dass ein gleichmäßiges, gut verständliches Klangbild entsteht.
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