Das Online-Auktionshaus eBay hat sich in einem Rechtsstreit gegen Craigslist durchgesetzt. Richter William Chandler vom Delaware Chancery Court entschied, dass der Kleinanzeigendienst im Jahr 2004 von eBay erworbene Anteile am Unternehmen vorsätzlich verwässert hat.
2008 hatte Craigslist durch Änderungen in der Aktionärsstruktur eBays Beteiligung von 28,4 auf 24,85 Prozent gedrückt. Craigslist habe eBay damit für den Versuch bestrafen wollen, ihm Konkurrenz zu machen, erklärte Chandler in der Urteilsbegründung. Das Verhalten sei „nicht die Reaktion auf eine vernüftig wahrgenommene Bedrohung“ gewesen. eBay hält nun wieder 28,4 Prozent; sein Aufsichtsratsmandat wird es jedoch nicht zurückbekommen, wie die Nachrichtenagentur Reuters schreibt.
Zeugen im Prozess machten deutlich, dass eBays Chefetage – unter anderem die damalige CEO Meg Whitman – bereits 2004 Interesse bekundet hatte, Craigslist zu übernehmen, wie Bloomberg berichtet.
2007 hatte eBay seinen Kleinanzeigendienst Kijiji in den USA gestartet – als direkte Konkurrenz zum Marktführer Craigslist. Dieser drückte in der Folge durch Umstrukturierungen eBays Aktienbeteiligung auf unter 25 Prozent, was für eBay den Verlust seines Aufsichtsratsmandats bedeutete.
Ein Jahr später reichte eBay Klage (PDF) gegen den Kleinanzeigendienst ein, der nun stattgegeben wurde. Die Streitigkeiten zwischen den beiden Unternehmen gehen unterdessen weiter: Craigslist hatte 2008 seinerseits Klage wegen Werksspionage gegen eBay eingereicht. Hier steht eine Entscheidung noch aus.
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